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Internationales Vorbild

Russische Delegation unterzeichnet Vertrag im TZL

Lichtenau (hg). »Im Technologiezentrum in Lichtenau ist jeden Tag etwas los.« Diese aufmunternde Feststellung bezog TZL-Geschäftsführer Günter Benik auf die sich ständig ausweitenden internationalen Beziehungen des TZL im Geflecht der gegenseitigen Innovation. Anlass war der Besuch einer Delegation aus der Nordwestregion Russlands (Region St. Petersburg).
Igor Bruzgynow und Yuri Mitrofanov aus St. Petersburg gründeten mit Günther Benik eine Firmenpartnerschaft -Êdie Nordwest Russische Energieteam Gesellschaft -Ê nach dem Vorbild des Lichtenauer Technologiezentrums mit Sitz in St. Petersburg. »Nicht nur vor dem Hintergrund der neuen Gasleitung von Russland nach Deutschland eine interessante Perspektive«, so Benik. Die Nordwestregion Russlands sei immerhin fast zehnmal so groß wie Deutschland und zu 70 Prozent noch nicht durchgehend elektrisch erschlossen. Jetzt sei es an der Zeit, hier die Ideen der erneuerbaren Energien einzubringen. Gerade für die Bioenergie seien in Russlands Nordwest-Region ungeahnte Rohstoffmengen verfügbar.
Inzwischen sei das Technologie- und Gründerzentrum für erneuerbare Energien zu einem Pilot- und Beispielobjekt von internationalem Rang geworden, so Benik. Die französische Delegation, die bei der Eröffnung in Lichtenau war, sei inzwischen mit der baulichen Umsetzung beschäftigt, nach Kasachstan und Jekatharinenburg gibt es, wie zu zahlreichen anderen europäischen Ländern Verbindungen. In der dieser Woche seien Spezialisten aus Marokko in Lichtenau zu Gast.
Das Konzept, das hier von Lichtenau aus so großes internationales Interesse findet ist die Trägerschaft der öffentlichen Hand, verbunden mit der privaten Wirtschaft zu je 50 Prozent. Dass dabei Know-how auf höchstem Management- und Handwerks- sowie technischem Niveau gegenseitig ausgetauscht oder gegen andere Leistungen verrechnet wird, ist der eigentliche Sinn der Firmenverbindungen. Benik: »Wir nehmen hier nicht eine Menge Geld in die Hand, sondern wir profitieren von unserem technischen Wissen. Wir lernen aber auch auf speziellen Gebieten von der anderen Seite.«
Wenn im nächsten Jahr das Projekt mit Gesamtkosten in Höhe von vier Millionen Euro in St. Petersburg die Planungsreife erreicht hat, denkt man in Lichtenau über eine Beteiligung von etwa 250 000 Euro nach. Dabei steht das Gebäude in Lichtenau als Vorbild und soll nach dessen energetischen Standards errichtet werden.

Artikel vom 13.12.2005