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Krankenhaus: Assistenzärzte wollen am Dienstag streiken


Von Claus Brand
Bad Oeynhausen (WB). Rund 50 Assistenzärzte am Krankenhaus, am Herz- und Diabeteszentrum und an der Gollwitzer-Meier-Klinik wollen sich am Dienstag am bundesweiten Streiktag des Marburger Bundes, der Ärztegewerkschaft, beteiligen. Die Mediziner wollen ihrer Forderung an die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) Nachdruck verleihen, mit dem Marburger Bund Tarifverhandlungen aufzunehmen. Stattdessen würden derzeit in kommunalen Krankenhäusern Ärzte, auch Mitglieder des Marburger Bundes, in den neuen Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) überführt, obwohl der Marburger Bund diesen nicht unterzeichnet habe.
Ein Assistenzarzt sagte am Freitag: »Es geht für uns um bessere Arbeitsbedingungen. Viele Ärzte sehen sich mit Schichten von 24, mitunter sogar 30 Stunden Bereitschaftsdienst konfrontiert.«
Die Bad Oeynhausener Streikenden wollen sich voraussichtlich am 13. Dezember ab 7.30 Uhr vor dem Krankenhaus versammeln, um später zum Schweinebrunnen zu marschieren. Gegenüber dieser Zeitung erklärte der Arzt, dass die Versorgung von Notfallpatienten sichergestellt sein werde. Geplante Operationen, die für diesen Tag angesetzt seien, würden nach Absprache mit den Patienten auf einen späteren Termin verschoben.
Zu den Streikplänen befragt, sagte Krankenhaus-Direktor Fulko Rid: »Die Urabstimmung läuft noch. Ich werde mich dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern.« Er rechne damit, von einem Vertreter des Marburger Bundes am Montag über deren Streikpläne informiert zu werden.
Nach Darstellung des Assistenzarztes hat der Marburger Bund in Einzelfällen kommunale Arbeitgeber dazu aufgefordert, Drohungen gegen Mitglieder der Gewerkschaft Marburger Bund zu unterlassen. Inzwischen kursierten in einigen Häusern Rundschreiben, in denen behauptet werde, die Friedenspflicht bestehe nach wie vor und so hätten Ärzte, die sich dem Streikaufruf des Marburger Bundes anschließen, mit Konsequenzen zu rechnen.

Artikel vom 10.12.2005