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»Mister« Middeke Matchwinner

Fußball-Bezirksliga: SV Dringenberg - TuS Erkeln 0:2 (0:0)

Von Günter Sarrazin
Dringenberg (WB). Er kam von der Showbühne in Linstow bei Rostock und wurde zum Matchwinner im Burgstadion: Sebastian Middeke entschied am gestrigen Sonntag mit seinen Toren zum 0:1 und 0:2 (53. Minute und 76. Minute) das Bezirksliga-Derby zwischen dem SV Dringenberg und dem TuS Erkeln.

Pünktlich zum Anpfiff hatte es der 21-jährige Alhausener, der Samstagabend bei der Wahl zum »Mister Germany« im Valk Resort Hotel in der Nähe von Rostock auf dem siebten Platz gelandet war, nicht bis Dringenberg geschafft. TuS-Trainer Klaus Brandt und Vorsitzender Dieter Multhaupt blieben gelassen. »Sebastian hat angerufen. Er ist auf dem Weg«, berichtete Multhaupt.
Der schwarzhaarige Angreifer Sebastian Middeke, der übrigens wegen seiner Teilnahme an der Wahl zum schönsten Mann Deutschlands und wegen der Vorausscheidungen kein Training verpasst hat, traf Mitte des ersten Durchgangs im Burgstadion ein und wurde gleich zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselt.
Dass er nach den tollen Eindrücken und Erlebnissen von Rostock in Dringenberg zum Matchwinner werden würde, hätte sich der Sonnyboy sicher nicht träumen lassen. Doch das Leben schreibt bekanntlich die schönsten Geschichten. Beim 0:1 war der technisch versierte Angreifer nach einer Erkelner Ecke und einer unzureichenden Dringenberger Abwehr ganz frei im Strafraum. Middeke wurde schön angespielt, schaute kurz Richtung SVD-Gehäuse und bugsierte den Ball dann unhaltbar für Axel Kratochwil in die kurze Ecke. Beim 0:2 stand Sebastian Midddeke dort, wo ein Stürmer stehen muss. Nach einem Schuss von Michael Puhl und einer Rettungstat von Kratochwil hämmerte Middeke den Abpraller in die Maschen. Das war die endgültige Entscheidung in einem Spiel, aus dem auch der SV Dringenberg als Sieger hätte hervorgehen können.
Zwar bestimmten und kontrollierten die favorisierten Erkelner auf dem bestens bespielbaren Rasenplatz über weite Strecken das Geschehen, doch die aus einer gut stehenden Abwehr auf Konter lauernden Gastgeber hatten (zunächst) die besseren Chancen.
In der 20. Spielminute fand der Ball nach einem tollen Solo und einer flachen Hereingabe von Bekim Dvorani keinen Abnehmer. Das Ding hätte nur jemand einschieben müssen. In der 24. Minute scheiterte der freistehende Florian Rüther bei einer Großchance an Torwart Andre Durdel, der im Sommer vom SC Paderborn II zum TuS Erkeln gekommen ist. Am Samstag hatte Rüther noch zweimal in der zweiten Mannschaft getroffen, gestern war ihm kein Tor vergönnt. Ebenso hätte Alex-ander Köhler frei vor dem Tor das 1:0 machen müssen. Er schoss in der 50. Minute neben das Ziel.
Drei Minuten nach Köhlers Fehlschuss rächten sich die vergebenen Tormöglichkeiten. Da erzielte Middeke das 0:1. Einen Torschützen wie ihn hätte sich auch Dringenbergs Trainer Frank Ziegeroski gewünscht. Seine Mannschaft stellte einmal mehr unter Beweis, dass sie das Zeug hat, in der Bezirksliga zu spielen. Wie schon in so vielen Heimspielen hielten die Burgherren gut dagegen, standen aber am Ende mit leeren Händen da. Das erhofft Erfolgserlebnis vor der Winterpause blieb dem SVD versagt. Dennoch: Auf die gestern gezeigte Leistung kann aufgebaut werden.
Erkeln vergab nach dem 0:1 zwei weitere Chancen. Bayram Sener (60.) und Sebastian Kurtz (64.) hätten sich in die Torschützenliste eintragen können.
Wie eng die Sache war, zeigt ein Blick in die 75. Minute. Da köpfte Peter Rehrmann das Leder bei einer Abwehraktion gefährlich Richtung eigenes Tor. Eine Minute später erzielte Middeke das 0:2.
SV Dringenberg: Kratochwil - Kröger, Hentschel (80. Auge), Wileschek, Körner, Biermann, Niesse (70. Brockmann), Köhler, Rüther (75. Benthe), Hoppe, Dvorani.
TuS Erkeln: Durdel - M. Nassery, Rehrmann, Kurtz, Voits, Taspazar, Neumann, Bozo Ahmed (Ch. Nassery), Ahmed Ahmed (46. Middeke), Sener (84. Pichotta), Puhl.
Gelb-rote Karte: für Christian Benthe in der 89. Minute.
Zuschauer: 150.

Artikel vom 12.12.2005