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»Westfalens Nürnberg«:
Pium hat weiteren Namen

»Weihnachtsbäckerei« mit Sautmann und Westheider

Borgholzhausen (kan). »Westfalens Nürnberg« - auf diese Bezeichnung für Pium sind Dr. Richard Sautmann und Dr. Rolf Westheider bei der Suche nach Material für ihre »literarische Weihnachtsbäckerei« gestoßen.

Am Donnerstagabend unterhielten der jetzige und der frühere Borgholzhausener Stadtarchivar ihre Zuhörer im Museum mit zahlreichen Leckerbissen. Zu der süßen Lesung hatten Heimatverein und Volkshochschule Ravensberg eingeladen.
Die Bezeichnung »Westfalens Nürnberg« ist in dem 1968 erschienenen Buch »Alle Jahre wieder« zu finden. »Der ehemalige Heimatpfleger Werner Lenz hat Borgholzhausen in seinem Weihnachtslexikon als einziger Stadt sogar einen eigenen Eintrag gewidmet«, erzählte Rolf Westheider. Mit seinem Kovorleser war er sich einig, dass Weihnachtsbäckerei eine Aktivität im Advent sei. Weihnachtliche Backwaren hätten im September noch nichts in den Regalen zu suchen.
Dass sich die Köstlichkeiten auch in der Literatur und in der Volkskunde wieder finden, das zeigten die Historiker anhand zahlreicher Beispiele auf. Sie konsultierten dabei auch das Universallexikon von Johann Heinrich Zedler, das dieser Mitte des 18. Jahrhunderts verfasst hatte. Er hatte unter anderem die Backzutaten Honig, Schokolade und Marzipan genauer beleuchtet.
Nicht nur der Lebkuchen, der unter anderem Pium bekannt gemacht hat, ist viel beschrieben worden. Der Christstollen beispielsweise wird ebenfalls gerühmt. Richard Sautmann hatte im Internet unter anderem den »ungeduldigen Weihnachtsstollen« entdeckt - eine Geschichte zum Schmunzeln. Ob Honigkuchen-Rezept von Heinrich Schulze aus dem Jahre 1829 oder Pfefferkuchenmann-Gedicht eines Unbekannten - es wurde ein Abend mit einem geschmackvollen literarischen Potpourri.

Artikel vom 10.12.2005