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»Vorsicht Gasaustritt!«

Karl Kerber stellt Werke im MARTa-Museum aus


Von Diana Niemann
Herford (HK). Das Kunstinteresse des Bielefelder Verlegers Karl Kerber ist einzigartig. Seit Jahrzehnten sammelt er Bilder und Gemälde, um diese dann der Öffentlichkeit in Ausstellungen zugänglich zu machen. »Noch nie habe ich ein Bild verkauft«, erläutert Kerber. Inzwischen sind es 230 Objekte, von denen eine Auswahl im MARTa-Museum zu sehen ist. Jetzt war Karl Kerber selbst zu Gast im Museum und erzählte von seinem Leben und der Liebe zur Kunst. »Man muss das Sehen lernen«, erklärte Kerber, »um die Malerei verstehen zu können«.
Jahrelang besuchte er Galerien und Ausstellungen in der ganzen Welt, lernte viele Künstler persönlich kennen und vererbte sogar sein Kunstinteresse an seine Töchter. Kerbers biographische Erläuterungen in Verbindung zum Künstler oder der Entstehungszeit machen das eine oder andere Werk verständlicher.
So beschreibt Kerber den Hintergrund zu Gerhard Hoehmes Bild »Plutonische Rot und Blau« von 1957 wie folgt: »Vorsicht Gasaustritt! Stand auf einem Schild in Seenähe bei Bitterfeld. Der Gestank und die Farben waren einzigartig.« Die Realität, die in diesem Werk zum Ausdruck kommt, fasziniert Kerber immer wieder. Die Dynamik der Malerei werde zum Ort eines lebendigen Geschehens.
Neben Hoehme sind Werke von Christa Näher, Per Kirbeky, Gerhard Richter, Emil Schuhmacher und Georg Baselitz noch bis zum 8. Januar 2006 im MARTa-Museum zu sehen.

Artikel vom 12.12.2005