10.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Landesbetrieb wird
Kreuzung überprüfen

Erneut schwerer Verkehrsunfall am »Club Casanova«

Vlotho (jg). Zum dritten Mal in wenigen Wochen hat sich am Freitag ein schwerer Verkehrsunfall am »Club Casanova« in Wehrendorf ereignet. Der Landesbetrieb Straßen NRW nimmt diesen Unfall zum Anlass, erneut nach einer sicheren Verkehrsregelung in diesem Kreuzungsbereich zu suchen.

Das hat Fred Olm, Medienbeauftragter der in Minden ansässigen Behörde, gestern auf Anfrage der VLOTHOER ZEITUNG erklärt: »Wir werden prüfen, ob es sich hier um einen Unfallschwerpunkt handelt und dann eine Detailplanung machen.« Erforderliche Umgestaltungen seien jedoch stark vom vorhandenen Budget abhängig und stünden in der Konkurrenz zu anderen Maßnahmen, dämpfte er die Hoffnung auf allzu schnelle Veränderungen.
Der jüngste Unfall ereignete sich im Berufsverkehr: Nach Polizeiangaben wollte die aus Richtung Vlotho kommende 34-Jährige gegen 8 Uhr mit ihrem älteren Opel-Vectra von der Neuen Landstraße nach links in die Wehrendorfer Straße abbiegen, die Frau übersah offenbar einen entgegenkommenden Seat Arosa. Beim Zusammenstoß rutschte der Opel unter einem an der Stop-Linie der Wehrendorfer Straße wartenden Lastwagen. Die Autofahrerin wurde zur stationären Versorgung ins Krankenhaus nach Herford gebracht, die Insassen der beiden anderen Wagen blieben unverletzt.
Ein sehr ähnlicher Unfall hatte sich an genau dieser Stelle vor etwa vier Wochen ereignet: ein Kleinlaster und ein Pkw stießen zusammen und kollidierten mit einem Lkw, eine Person wurde schwer verletzt. Kurz davor war es bei einem Lkw-Wendemanöver zu einem Zusammenstoß mit Personenschaden gekommen.
Häufigste Unfallursache an dieser Kreuzung - für den gesamten Bereich gilt 70 km/h - ist nach Polizei-Erkenntnissen überhöhte Geschwindigkeit. »Der Querverkehr ist zu schnell«, sagte Michael Schelp, Dezernent für Verkehrsangelegenheiten in Herford, gestern dieser Zeitung. Um »den Druck rauszunehmen« habe die Polizei im Moment nur das Instrument der Überwachung. Deshalb würden Geschwindigkeits-Messungen auch relativ häufig vorgenommen.
Der Stadt Vlotho würde gerne die Verkehrssituation entschärfen, ist aber nicht Baulastträger. Schon mehrfach hatte die Vlothoer Verwaltung die Appelle aus dem Stadtrat unterstützt, an dieser Kreuzung eine Ampelanlage oder einen Kreisverkehr einzurichten. »Zuletzt hatten wir es im Zusammenhang mit der Ausweisung des neuen Industriegebietes Wehrendorf vergeblich versucht«, berichtet Vlothos stellvertretender Bauamtsleiter Rolf Ruschemeier.

Artikel vom 10.12.2005