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Doppelte Ausgaben für
Passbilder nicht nötig

Neuregelung irritiert - Stadt informiert Fotostudios

Vlotho (krü). Die seit dem 1. November geltenden neuen Bestimmungen für die Ausstellung von Reisepässen haben Verwirrung gestiftet. Das städtische Bürgerbüro hat in dieser Woche reagiert.

Wenn neue Regeln praktisch umgesetzt werden müssen, kann es schon mal zu Missverständnissen zwischen den Beteiligten kommen. Das haben Vlothoer erfahren, die im Rathaus neue Ausweispapiere plus neuem Führerschein beantragen wollten und die dafür erforderlichen Passbilder machen ließen.
Für Pass und Ausweis »neutral geradeaus schauen«, für den Führerschein leicht seitlich gucken und ein Ohr frei machen - so habe die Anweisung im Fotogeschäft gelautet, berichtet einer der Antragsteller. Macht zwei Fotoserien und zweimal Kosten.
Stellungswechsel und doppelte Ausgaben müssen indes nicht sein. »Für alle Ausweise und auch für den Führerschein kann das gleiche Bild verwendet werden«, erklärt Bürgerbüro-Leiterin Martina Lübkemann nach Rücksprache mit dem zuständigen Straßenverkehrsamt in Kirchlengern. Die Fotostudios am Ort seien in dieser Woche entsprechend informiert worden.
Die Irritationen hätten vermieden werden können, wenn der mit Einführung der neuen Pass-Bestimmungen (VZ vom 22. Oktober / »Neuer Pass verbietet das Lachen«) herausgebrachte Runderlass an die nachgeordneten Stellen wie Einwohnermeldeämter und Bürgerbüros weitergegeben worden wäre, sagt Lübkemann.
Das wurde versäumt und so hielten sich die Fotostudios bei Aufnahmen für den Führerschein an die frühere Anforderung »Halbprofil und freies Ohr«.
Wer im Bürgerbüro neue Ausweispapiere einschließlich Führerschein beantragen will, muss seit dem 1. November pro Dokument ein Foto abgeben - mit geradeaus blickendem Gesicht und möglichst neutralem Ausdruck.
Voraussichtlich im ersten Quartal 2006 wird sich die Antrags-Praxis noch einmal verändern. Dann wird auch die Stadt Vlotho an das DIGANT-Programm angeschlossen Martina Lübkemann: »Das bedeutet, dass alle für die Ausstellung eines Reisepasses und eines Personalausweises nötigen Angaben per Datenleitung zur Bundesdruckerei in Berlin übermittelt werden. Die Antragsteller brauchen dann auch nur noch ein Lichtbild mitzubringen, das bei uns eingescannt wird.«
Vorteil für die Bürger: Da diese Praxis bereits für das Ausstellen eines vorläufigen Ausweises angewendet werden kann, wird das gescannte Foto später bei der Anfertigung des endgültigen Dokuments automatisch wiederverwendet. Klassische Papierbilder sind in Zukunft nur noch für die Ausstellung von Führerscheinen erforderlich.

Artikel vom 09.12.2005