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Wort zum Sonntag

Von Doris Vogt

Doris Vogt

»Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig seid untereinander, Jesus Christus gemäß!« (Römer 15,5).
Paulus schrieb damals an die Starken und die Schwachen im Glauben. Es ging ihm in seinem Brief an die Römer um die Geduld, die Menschen im Miteinander brauchen und um den Trost in der Ungeduld, den Gott uns schenkt. Wieder feiern wir Weihnachten - das Fest der Freude. Wir geben uns mit dem Schmücken unserer Wohnung viel Mühe, backen Plätzchen, kaufen vielerlei Geschenke, besuchen Weihnachtsmärkte und Adventsfeiern. Mit unserer Ruhe ist es oft nicht so gut bestellt, obwohl die Adventszeit eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein sollte. Wo wir Menschen ruhelos werden, fehlt die Geduld mit uns selbst und dem Gegenüber. Es kommt zu Ärger, Wut und Auseinandersetzungen.
Die Stimmung ist dahin, Schuldzuweisungen werden ausgesprochen. Danach sollte man aber unbedingt die Versöhnung suchen, Hände nach Hilfe und Versöhnung ausstrecken. Der Mensch, mit dem du lebst, ist immer anders, fühlt, handelt und versteht anders als du. Wir müssen uns immer wieder prüfen, ob ich einträchtig mit meinem Mitmenschen umgehe. Wenn ich mich Gott im Gebet anvertraue, kann er mir helfen und mich und uns trösten. Versöhnliche Gedanken kommen auf, ein Neuanfang ist immer wieder möglich. Vor 2000 Jahren hat Gott seinen Sohn auf die Erde geschickt, damit sie »heil« wird.
Jesus ist mein Bruder, Freund, Tröster und Helfer in seelischer Not. So nehme ich mir in der Weihnachtszeit Muße, sie ist die Batterie für meine Seele. Ich nehme mir die Freiheit, ich selbst zu sein, weil Gott es so will. Ich nehme viel vom Leben, aber nehme auch Rücksicht auf Schwächere.
Nöte und Schmerzen des Lebens nehme ich wahr, weil Jesus Christus sie erlitten und mitgelitten hat.
Das Wunder jeder Weihnacht ist, dass ein hilfloses Kind unser aller Helfer und Tröster ist.

Artikel vom 10.12.2005