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Verler Laufspaß nach finnischer Art

Weicher Boden und helles Licht: 800 Meter lange Bahn im Sportzentrum

Verl (köh). »Weicher Boden, gut zu laufen und ein wunderschönes Gelände.« Das Lob kam aus berufenem Munde: Die Westdeutsche Vizemeisterin im Halbmarathon, Gisela Steinbeck, war beeindruckt von der neuen Finnenbahn, die Bürgermeister Paul Hermreck Freitag Abend ihrer Bestimmung übergab.

Zünftig im Joggingdress gekleidet trat der Bürgermeister von einem Trommelwirbel begleitet vor etwa 40 Gäste aus Politik und Vereinen, die sich an der Bahn im Sportzentrum Poststraße versammelt hatten und verkündete zufrieden: »Wir haben uns nicht träumen lassen, dass die Bahn 2005 noch Wirklichkeit wird.« Er wünsche sich, so Hermreck, dass die Verler Bevölkerung an dem neuen Angebot großen Anteil nehme.
Daran hat der Leiter der Abteilung Triathlon beim TV Verl, Thorsten Nöthling, keinen Zweifel: »Endlich hat Verl eine Finnenbahn und wir müssen nicht mehr nach Schloß Holte fahren. Die Bahn hier ist total klasse.« Und Triathletin Ulrike Blomberg-Häler freute sich: »Hier macht das Laufen Spaß und vor allem ist es auch schön hell.« Dafür sorgen 18 Laternen, die die 800 Meter lange Bahn in helles Licht tauchen. Wie Walter Herbrügger von der RWE mitteilte, seien die Laternen mit der Straßenbeleuchtung gekoppelt und würden abends bis 22 Uhr und morgens ab 6 Uhr leuchten.
Wie gut es sich auf der Finnenbahn laufen lässt, testete der Bürgermeister gleich selber und drehte, begleitet von Gisela Steinbeck und zahlreichen Läufern sowie Sportamtsleiter Dirk Hildebrandt ein paar Runden. Dabei soll es aber nicht bleiben, denn Hermreck hat der Ehrgeiz gepackt: Unter der sachkundigen Anleitung der Westdeutschen Vizemeisterin will er sich ab Januar auf den Verler Halbmarathon im November 2006 vorbereiten. »Er ist hochmotiviert, wir haben als Ziel eine Strecke von fünf bis zehn Kilometern ins Auge gefasst«, sagte Gisela Steinbeck.
Einer der lieber segelt als läuft, sich aber für den Bau der Finnenbahn ganz besonders stark gemacht hat, war hochzufrieden: »Die Anlage ist gut gelungen«, freute sich SPD-Fraktionschef Udo Fuchs, der für seine Fraktion vor einem Jahr den Antrag gestellt hatte. Die 200 Meter, die die Bahn gegenüber der ursprünglichen Planung kürzer geworden sei, merke man gar nicht. Und der Standort sei wirklich ideal: »Es ist wichtig, dass die Bahn nicht außerhalb liegt sondern im Ort ist.«
Zwar ist die Finnenbahn ab sofort zu nutzen, aber ganz abgeschlossen ist die Maßnahme noch nicht: Ein Zaun muss noch gebaut werden, der die Jogger und Walker vor verirrten Bällen der Yaks schützt. Da die Baseballer zurzeit Winterpause haben, drängt die Zeit nicht. Anfang des Jahres soll der Zaun gebaut werden. Einschließlich dieser Maßnahme werden die Kosten für die Finnenbahn dann bei etwa 95000 Euro liegen.

Artikel vom 12.12.2005