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400 Seiten voller Erinnerungen

Buch über »Bad Oeynhausen zwischen Krieg und Frieden« neu im Handel

Bad Oeynhausen (wol). Das war knapp: 45 Minuten vor der öffentlichen Präsentation am Donnerstag abend in der Wandelhalle kam das neue Buch »Bad Oeynhausen zwischen Krieg und Frieden« aus der Druckerei. Auf 400 Seiten berichten Zeitzeugen von ihren Erinnerungen an das Kriegsende und die Besatzungszeit.

Der Arbeitskreis für Heimatpflege Bad Oeynhausen und der Heimatverein Löhne haben in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv der Kurstadt das erste Werk der Reihe »Geschichte im unteren Werretal« erarbeitet. Auf 400 Seiten präsentiert der Bielefelder Verlag für Regionalgeschichte, was die 24 Autoren - von denen elf mittlerweile verstorben sind - an Erinnerungen, Alltagsschilderungen und Dokumenten sowie Zeittafeln zusammengetragen haben.
Herausgeber des Bandes ist Stadtarchivar Rico Quaschny, der schon 2003 für den stark nachgefragten Band »1250 Jahre Rehme« gemeinsam mit dem damaligen Rehmer Pfarrer und heutigen Superintendenten Andreas Huneke mit verantwortlich war. Quaschny, der das Buch am Donnerstag präsentierte, war auch im Redaktionsteam gemeinsam mit Hans-Jürgen Daniel und Ursula Tewes aktiv. Das Werk ist eine Zusammenstellung aus den Erinnerungen vieler Zeitzeugen, von denen einige auch an der Veranstaltunsgreihe zum Thema »60 Jahre Kriegswende« beteiligt waren. Zwar spielt das Jahr 1945 eine zentrale Rolle, allerdings nimmt dabei auch die Zeit der Besatzung durch die britische Armee einen breiten Raum ein. Immerhin musste die Innenstadft im Mai 1945 geräumt und bis zu 9 000 Bürger evakuiert werden. Erst 1954 wurde die Stadt wieder geräumt.
Der Leiter des Stadtarchivs begrüßte am Donnerstagabend in der Wandelhalle auch Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlman, der mit einer kurzen Ansprache den Band skizzierte und ihm eine breite Leserschaft wünschte: »Mit mehreren Veranstaltungen hat die Stadt Bad Oeynhausen im Früjahr an die Zeit vor 60 Jahren erinnert. Insbesondere Schüler haben sich mit den damaligen Zeitzeugen und Ereignissen beschäftigt. Sie treten dem Vorurteil entgegen, dass sich die jungen Leute heute nicht mehr mit der Geschichte beschäftigen würden«, sagte Klaus Mueller-Zahlmann.
Nun liegen 750 Exemplare der ersten Auflage für den Preis von 19 Euro in den Buchhandlungen aus. Das Besondere an dem Buch beschreibt Rico Quaschny in seinem Vorwort: »Neben bisher unveröffentlichten Quellen, Erinnerungen und Beiträgen wurden ergänzend auch bereits an anderer Stelle publizierte Aufsätze aufgenommen.» Viele der schon einmal veröffentlichten Texte aber liegen an so entlegenen Stellen, dass sie nicht für jedermann unmittelbar zugänglich seien. Das Buch gibt diesen Zugang jetzt quasi frei.

Artikel vom 09.12.2005