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Routiniers geben Vollgas

Mundhenk, Traub und Scholz die Spenger Matchwinner

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Zusammen sind sie schon 72 Jahre alt, aber zum »alten Eisen« gehören sie noch lange nicht. Die beiden Außen Rüdiger Traub (12/5) und Michael Scholz (5) waren zusammen mit Torwart Carsten Mundhenk die Matchwinner des Handball-Zweitligisten TuS Spenge beim ungefährdeten 27:22 (12:10)-Heimsieg gegen den SV Post Schwerin.

Vor allem Traub, der in Aurich aufgrund von Trainingsrückstand nicht berücksichtigt worden war, explodierte förmlich, vollstreckte Konter, Siebenmeter und von der Außenposition. »Das hat heute richtig Spaß gemacht, diesen Sieg brauchten wir unbedingt«, freute sich der 37-Jährige schon auf den kommenden Samstag, wenn Spitzenreiter Hildesheim kommt. »Das wird sicher ein spannendes Spiel, aber da könnten wir schon etwas mehr Zuschauer gebrauchen«, hofft Trainer Walter Schubert.
In der ersten Halbzeit gelang es den Schwerinern, mit diszipliniertem Spiel und langen Angriffen zu kaschieren, dass die Mannschaft nach dem Abstieg im Neuaufbau steckt. Spenge scheiterte mehrfach an Torwart Stange und erregte sich über manche Entscheidung der Schiedsrichter. Doch ausgerechnet die Herren Hohlwein und Michalzik waren es, die die Schlüsselszene im Spiel ermöglichten. Hintereinander mussten Stefan Dessin, Jan Rüter und Andreas Bock für zwei Minuten auf die Strafbank, doch bei dreifacher Unterzahl parierte zunächst Mundhenk einen Wurf von Bahr und im Gegenzug traf Scholz aus »unmöglichem« Winkel zum 9:9.
Nach der Pause begann die große Show des Rüdiger Traub, der bis zum 25:20 acht von zwölf Spenger Toren erzielte. Schwerin verzweifelte immer mehr an der griffigen TuS-Abwehr, zudem war der seit Wochen in Topform spielenden Mundhenk wieder ein sicherer Rückhalt. Spenge traf aus allen Lagen und sorgte über 14:10, 16:11 und 20:12 (unter anderem mit weiteren Unterzahltoren) für die frühe Entscheidung. Erst nachdem Jan Rüter nach der dritten Zeitstrafe die rote Karte sah und im Angriff vermisst wurde, konnte Schwerin das Ergebnis nach dem 22:14 etwas erträglicher gestalten, kam aber für mehr nie in Frage. Woher diese Mannschaft schon 16 Punkte hat, war am Samstag Abend den meisten Beobachtern ein großes Rätsel.
In einer zwar harten, aber nicht unfairen Partie verhängten die Schiedsrichter 19 Zeitstrafen, wobei außer Rüter auch noch Andreas Bock und der Schweriner Riediger nach der dritten Hinausstellung »Rot« sahen.

Artikel vom 12.12.2005