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Nachbarn: »Äußerungen
sind eine Unverschämtheit«

Tannenbaum-Streit auf Burg - Clever nehmen Stellung

Borgholzhausen (kan). Im Streit um den Weihnachtsbaum und andere Belange auf der Burg Ravensberg melden sich jetzt die rund 20 Bewohner der Clever Schlucht zu Wort.

»Nach der Presseerklärung von Herrn Kansteiner am 1. Dezember haben wir einige Tage verstreichen lassen, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Äußerungen nochmals zu überdenken. Da aber von seiner Seite keine Reaktion erfolgte, sehen wir uns gezwungen, eine Stellungnahme abzugeben«, so die Nachbarn, denen Wolfhart Kansteiner unter anderem vorgeworfen hatte, das Gastrecht auf der Ravensburg missbraucht zu haben.
Im Laufe der Jahre hätten sich viele Bürger aus nah und fern mit dem Tannenbaum auf dem Wahrzeichen Borgholzhausens und seiner Tradition identifiziert. Die Nachbarn seien sich keineswegs zu schade gewesen, den Geschäftsführer um Erlaubnis zu fragen bezüglich der Aufstellung des Baumes, obwohl es mit Wolfhart Kansteiner im Vorfeld bereits zu Unstimmigkeiten gekommen sei.
»Wir möchten gerne, dass sich alle Bürger - nicht nur die Piumer - an so einem schön beleuchteten und weithin sichtbaren Weihnachtsbaum erfreuen können. Deshalb ist es uns unverständlich, wieso Herr Kansteiner, der die Stiftung und damit auch die nicht unerhebliche Zahl an Spendern repräsentieren sollte, alle Bewohner der Clever Schlucht in einer Weise angreift, die im höchsten Maße beleidigend und unangebracht ist«, heißt es in der Stellungnahme.
Klarstellen möchten die Nachbarn, dass sie die Tätigkeit der Stiftung für das Symbol Borgholzhausens anerkennen und unterstützen. Am Samstag vor dem ersten Advent sei es ihnen lediglich um die Fortführung einer 30 Jahre alten Tradition gegangen, die von vielen Menschen rund um die Burg begrüßt werde - eine Tradition in Eigenregie und auf eigene Kosten für einen Weihnachtsbaum, der in der Clever Schlucht selbst nicht sichtbar sei.
Bei dieser Gelegenheit habe es nahe gelegen, den Wunsch zu äußern, bei den Sanierungsarbeiten auch den Tannenbaum und seine Anbringung zu berücksichtigen. »Die durch Herrn Kansteiner getätigten Äußerungen uns gegenüber - ÝdümmlichÜ, ÝentblödetÜ und ÝstänkernÜ - und dem Bürgermeister gegenüber, welchem vorgeworfen wird, bei der Ýungehörigen VeranstaltungÜ beteiligt gewesen zu sein, sind eine Unverschämtheit«, sagen die Bewohner der Clever Schlucht.
Da Wolfhart Kansteiner angekündigt habe, sich in der Angelegenheit nicht mehr zu äußern, würden die Burg-Nachbarn die Stiftung um eine Stellungnahme zu den Äußerungen des Geschäftsführers bitten. Ihnen gehe es auch um die Behauptung, die Bürger aus Cleve hätten sich nicht an der Spendenaktion beteiligt, was nicht der Wahrheit entspreche.
Die Bewohner der Clever Schlucht: »Es ist nie unsere Absicht gewesen, der Burg in irgendeiner Weise Schaden zuzufügen. Es kann doch nur im Interesse aller sein, dieses Wahrzeichen unseres Landes für die nächsten Generationen zu erhalten. Gerade deshalb werden wir weiterhin die Aktivitäten auf der Ravensburg verfolgen.«

Artikel vom 09.12.2005