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»Roberta« bringt die
Roboter auf Trab

20 Schülerinnen lernen Computertechnik kennen

Herford (vf). »Eigentlich ist Technik ja Jungensache, doch was die können, machen wir doch mit links.« Die Schülerinnen Nicole Marron und Melanie Kracht waren bisher in Sachen Computer und Technik wahrlich keine Experten. Das Projekt »Roberta« des Fraunhofer-Instituts hat jetzt allerdings ihr technisches Interesse geweckt.

Zusammen mit ihren Schulfreundinnen der Otto-Hahn-Realschule entwickelten, konstruierten und programmierten sie kleine Roboterfiguren. Bei der Ergebnis-Präsentation am Mittwoch im Kreishaus bahnten sich die kleinen Roboter selbstständig ihren Weg und überwanden kleine Hindernisse scheinbar spielend leicht. Landrätin Lieselore Curländer zeigte sich beeindruckt: »Da können sich die Jungen aus eurer Klasse mal ein Beispiel nehmen«, lobte sie die 11- bis 14-jährigen Mädchen. Die Schülerinnen besuchen die Mädchen- beziehungsweise die Mädchen-Technik-AG und waren sofort von der Projektidee begeistert. Ihre Lehrerinnen Anja Wolschendorf und Julia Rehbock vermittelten ihnen während des »Roberta«-Kurses im Kreishaus Grundkenntnisse in den Bereichen Konstruktion, Steuerung und Sensorik. Diese bildeten die Grundlage für die Konstruktion der »Roberta«-Modelle. Gebastelt, getüftelt und programmiert wurde in Teams, denen die Schülerinnen unterschiedlichste Namen gaben, wie »Galaktik-Zicken«, »Robotic-Girls« oder auch »Spacetaxi«.
Das Bildungsprojektes des Fraunhofer Instituts für Autonome Intelligente Systeme wird von der Bundesregierung mit über einer Million Euro gefördert. »Das im Rahmen des Projektes entwickelte Lernkonzept nutzt die Faszination von Robotern, um den Mädchen Naturwissenschaften, Technik und Informatik im schulischen und außerschulischen Kontext praxisnah zu vermitteln.
Die Robotik bietet einen spielerischen Zugang zur Technik durch Anfassen und Ausprobieren«, erzählt Gisela Schimanski vom Regionalen Bildungsbüro. Beim Entwerfen, Konstruieren, Programmieren und Testen mobiler Roboter erfuhren die Mädchen bereits nach wenigen Kursstunden, dass Technik großen Spaß machen kann. »Wir mussten unseren Roboter zwar mehrmals auseinanderbauen, doch die Mühe hat sich gelohnt«, zeigte sich Michelle Pörtner fasziniert. Alle »Robertas« sind in einer Glasvitrine des Kreishauses ausgestellt.

Artikel vom 09.12.2005