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Heiko schaut zu Hause vorbei

Wiedersehen auf dem Winterberg: Reitner zu Gast beim SC Vlotho

Von Alexander Grohmann
Vlotho (VZ). »Das waren geniale Jahre.« Heiko Reitner denkt liebend gerne zurück an seine Fußball-Zeit in Vlotho. Der 39-Jährige verbrachte viele Jahre bei seinem Heimatklub SuS Winterberg, bevor er auch mit dem FC Arminia Vlotho große Erfolge feierte. Am Sonntag kehrt er an seine alte Wirkungsstätte zurück. Mit Bezirksliga-Schlusslicht TuS Bad Oeynhausen gastiert Reitner beim SCV.

Für Reitner, der die komplette Jugend beim SuS Winterberg verbracht hat, später sechs Jahre für die SuS-Senioren in der Landesliga spielte und später mit dem Ortsrivalen FC Arminia Vlotho in die Verbandsliga aufstieg, ist es ein besonderes Spiel.
Da kribbelt es auch bei ihm wieder in den Füßen. »Falls wir auch diesmal Personalprobleme haben sollten, kann ich mir vorstellen, für eine Halbzeit selbst die Stiefel zu schnüren«, würde der 39-Jährige sehr gerne dort auflaufen, wo er seine schönste Fußball-Zeit erlebt hat.
Der Kontakt zu den Ex-Kollegen ist nie abgerissen. Zu Wochenbeginn erhielt der Coach des TuS Bad Oeynhausen einen Anruf von Vlothos Co-Trainer Stephan Gold. »Er hat mich gefragt, ob wir überhaupt antreten werden«, berichtet Reitner. »Goldi« hat sich wohl auf die kursierenden Gerüchte bezogen, wonach das krisengeplagte Kellerkind vor dem Rückzug stehe. Reitner musste den Kollegen aber enttäuschen, noch lebt der TuSBO. »Eine bessere Motivationsspritze konnte er uns nicht verpassen.« Mit dem langjährigen Weggefährten versteht er sich immer noch bestens. »Mit ÝGoldiÜ habe ich die komplette Jugend beim SuS verbracht, wir hatten damals viel Spaß.« Ehrensache, dass Reitner im Sommer beim Abschiedsspiel für den Kult-Keeper mit auflief.
Wie sehr er gefühlsmäßig noch mit seinem Ex-Verein verbunden ist, zeigte die Reaktion auf die Hinspiel-Pleite: »Das 0:5 gegen Vlotho hat mir mehr zu schaffen gemacht als die 1:9-Pleite gegen Mennighüffen.« Fünf Gegentore wie Stiche ins Fußball-Herz. Das blutet Reitner auch angesichts der anhaltenden Flaute beim TuSBO, wo er zu Saisonbeginn nach seinem Einstieg als Trainer nicht annähernd das vorfand, was ihm versprochen worden war. Zahlreiche Abgänge waren nicht adäquat aufgefangen worden, so dass der Trainerjob zu einer Art »Himmelfahrtskommando« wurde. Die Folge: Mit drei Punkten steht der TuSBO auf dem letzten Platz. Wie es nach der Winterpause weitergeht, ist noch offen.
Reitner denkt erst mal kurzfristig: Beim SC Vlotho will er sich gut aus der Affäre ziehen. Sonst tut das Herz wieder weh.

Artikel vom 09.12.2005