09.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Exquisiter Leckerbissen

Dankeschön-Konzert für Ehrenamtliche in der Stadt

Von Sonja Gruhn (Text und Foto)
Espelkamp (WB). Ein Dankeschön für ehrenamtlich engagierte Bürger hatte sich die Stadt Espelkamp einfallen lassen: Ein Konzert mit dem Sinfonieorchester Lübbecke.

Am Mittwoch begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Siegfried Nötzel die Zuschauer im Espelkamper Theater zu einem »exquisiten Leckerbissen«. Nötzel lobte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerschaft, deren spontane Einsatzbereitschaft der Stadt nachhaltig diene. »Infrastruktur und Integration werden durch ihren Einsatz gesellschaftlich tragfähig«, hob er hervor. Das stete Wirken der Ehrenamtlichen schaffe und sichere täglich neu ein belastbares soziales Netzwerk in der Stadt, welches die öffentliche Hand niemals leisten könne.
Das »Dankeschön-Konzert«, so hieß es in der Einladung, sei gut gewürzt und schwungvoll angerichtet. Wahrlich ein »kulinarischer Hörgenuss«, der hier von der Bühne erklang.
Doch gab es nicht nur etwas zu hören, denn Dirigent Heinz-Hermann Grube, unter dessen musikalischer Leitung das Ensemble spielte, setzte seine ganz eigenen Akzente: engagierte weit aus- und zugleich einladende Gesten, gespickt mit viel Wortwitz. Kurz: Heinz-Hermann Grube war in seinem Element. So auch bei der Einleitung der einzelnen Stücke, die sich nicht etwa in trockenen Erklärungen oder gar der bloßen Ansage des Liedes erschöpften.
Der »chef de cuisine« hatte ein »schmackhaftes Menü« angerichtet« und der erste Gang bestand aus »drei Filetstücken« von Georges Bizet. »Carmen« stand auf dem Programm. Angekündigt wurde sehr bildlich »spanische Lebenslust«, die aufgrund des tragischen Ausgangs der Geschichte mit »Lebensverlust« endete. Das Konzert ging glücklicherweise weiter, und so erfuhr das Publikum so manches vom »internen Treiben« der »Orchestermenschen«. Weiter ging es mit dem »Zigeunerbaron« von Brahms, und während sich Streicher und Bläser auf die Partitur konzentrierten, flogen bei Strauß' Champagner-Polka zur allgemeinen Erheiterung tatsächlich die Korken in hohem Bogen über die Bühne. Fürsorglich hatte Grube die Zuschauer zuvor gebeten, in Deckung zu gehen, wenn er jetzt vor der Pause noch ein »Gläschen Sekt« einschenke.
Der zweite Teil des »Dinners« war ganz der Musical-Welt und den Solisten Silke Dubilier sowie Andreas Jören gewidmet. »Cabaret«, »Phantom der Oper«, »Les Miserables«, »König der Löwen« und andere -Ê ein wahres »Festessen«, das hier serviert wurde. Zum Nachtisch kredenzte der »Maître« den »Radetzky-Marsch« und die Zugaben bildeten obenauf das »Sahnehäubchen«.

Artikel vom 09.12.2005