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Aleksandar Knezevic
soll zum FCG zurück

Verl gibt ausgemusterten Kapitän »gratis« ab

Verl/Gütersloh (mapu/dh). Der Kapitän geht von Bord: Aleksandar Knezevic vom SC Verl wechselt in der Winterpause zum Erzrivalen FC Gütersloh 2000 - so zumindest die Nachricht von der Poststraße. »Wir sind ja nette Nachbarn«, kündigte SCV-Präsident Peter Mankartz an, »Kneze« ablösefrei zu seinem vorherigen Klub im Heidewald zurückkehren zu lassen.

Schließlich ist man an der Poststraße insgeheim froh, den in dieser Saison aufs Abstellgleis geratenen Spielführer von der Gehaltsliste gestrichen zu bekommen. Während der gesamten Hinserie brachte es Knezevic lediglich zu einem 20 Minuten kurzen Einsatz beim Verler 5:0-Sieg gegen den SV Lippstadt. Zuletzt wurde der 27-Jährige sogar völlig ausgemustert und kickte bei der SCV-Reserve in der Bezirksliga.
»Wir gehen im Frieden«, stellt Oberliga-Coach Mario Ermisch klar, »Aleksandar hat sich nichts zu Schulden kommen lassen«. Knezevic, der zu Beginn der Saison 04/05 vom FCG nach Verl gewechselt war, hatte schlichtweg das Pech, nach einer Verletzung während der Vorbereitung nicht mehr an seinen Konkurrenten Tim Hagedorn und Giovanni Taverna vorbeigekommen zu sein. Vor allem Hagedorn entpuppte sich auf »Knezes« angestammter Position im defensiven Mittelfeld unverhofft als echte »Bank«. Ermisch beteuert: »Ich hätte Knezevic gerne mehr Spielanteile gegönnt, aber es ging nicht.«
Ob Knezevic besagte Spielanteile beim FCG bekommen wird, ist allerdings mehr als fraglich. Zum einen ist seine Position auch an der Dalke mit Marinko Miletic erstklassig besetzt - und zum anderen wollten die Gütersloher den Transfer am gestrigen Donnerstag noch nicht einmal bestätigen. »Der SC Verl kann nur für sich sprechen. Kneze ist ein interessanter Spieler, es hat auch schon Kontakt gegeben. Aber wir melden keinen Vollzug«, berichteten Berater Fritz Grösche und Trainer Jörg Weber unisono.
Hintergrund dürfte Knezevics »Oster-Lüge« aus dem Jahr 2004 sein. Damals hatte der Mittelfeldmann gegenüber Rob Reekers beteuert, sich noch nicht mit dem SC Verl einig zu sein - dabei hatte »Kneze« bereits im Februar an der Poststraße unterschrieben. Da der 27-Jährige seinen Namen noch nicht unter den neuen Vertrag beim FCG gesetzt hat, warten die Offiziellen nun offenbar, bis alles »in trockenen Tüchern« ist.

Artikel vom 09.12.2005