Die NWD in Not: Nach dem Austritt der Stadt Löhne droht nun der Austritt von Minden.Foto: HK
Minden diskutiert Vertrag mit NWD
Herford/Minden (kop). Wie auch immer die Entscheidung in Minden am Ende ausfalle, teuer werde es für die Stadt allemal, sagte gestern NWD-Intendant Andreas Kuntze dazu, dass sich die Stadt Minden erneut mit dem Thema Mitgliedschaft im Trägerverein der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) befasst.
Der Kulturausschuss hatte in seiner Sitzung am Mittwoch den Austritt empfohlen. Eine Entscheidung wird der Rat fällen. 1997 hatte die Stadt Minden wegen der knappen Haushaltslage ihren jährlichen Mitgliedsbeitrag gesenkt. 2001 wurde erneut ein Vertrag geschlossen. »Zwecks Absicherung wurde 2001 vereinbart dass der Beitrag auf 51 000 Euro jährlich reduziert wird und dass die Stadt Minden im Falle einer Kündigung der Mitgliedschaft die gestundeten Beiträge auf einen Schlag zurückzahlen muss«, sagte gestern Andreas Kuntze gegenüber dem HERFORDER KREISBLATT. Das würde eine Zahlung in Höhe von 380 000 Euro bedeuten. Die Stadt Minden hat zwei Möglichkeiten: Entweder sie tritt aus dem Trägerverein aus und zahlt die gestundeten Beiträge oder sie wird ab Januar wieder Vollmitglied. Der reguläre Jahresbeitrag würde für Minden zurzeit bei 140 000 Euro jährlich liegen. Andreas Kuntze wollte sich zu möglichen Konsequenzen für das Orchester, dass immerhin 80 Arbeitsplätze bietet, vorerst nicht äußern. »Man muss die Entscheidung des Rates abwarten.« Die Nordwestdeutsche Philharmonie ist eines von drei Landesorchestern in NRW und ein Regionalorchester, das von den Kreisen Herford und Lippe sowie den Städten Bad Salzuflen, Bünde, Detmold, Herford, Lemgo, Paderborn und Minden getragen wird. Zuschüsse kommen darüber hinaus vom Land NRW (1,9 Millionen Euro) sowie vom Landesverband Westfalen-Lippe, den Kreisen Gütersloh, Höxter und Minden-Lübbecke. Fördernde Mitglieder sind außerdem die Gemeinden Hiddenhausen, Kirchlengern und St einhagen, der Kreis Paderborn sowie die Städte Spenge und Vlotho. Die Stadt Löhne hatte erst vor wenigen Wochen die Mitgliedschaft (Mitgliedsbeitrag 5000 Euro jährlich) gekündigt und war damit die erste Kommune im Kreisgebiet, die sich aus dem Trägerverein verabschiedet hat. Die Höhe der jeweiligen Mitgliedsbeiträge wird übrigens nach der Zahl der Einwohner und der abgenommenen Konzerte berechnet.
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