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Auf dem Weg zur
barrierefreien Stadt

Blindenverein bedankt sich bei Bernd Stute

Vlotho (jg). Vlotho nimmt die Belange der blinden und der stark sehbehinderten Mitmenschen sehr ernst: Ulrich Lauch vom Blinden- und Sehbehindertenverein im Kreis Herford bedankte sich gestern persönlich bei Bürgermeister Bernd Stute für vorbildliches Engagement.

Im Namen einer der größten Selbsthilfegruppen im Kreisgebiet - Ulrich Lauch sprach von 300 Blinden und 1600 hochgradig Sehbehinderten - überreichte der in Vlotho lebende Verkehrs- und Öffentlichkeitsbeauftragte als Zeichen der Anerkennung den neuen Reliefkalender des Blindenvereins, »Eine Bilderreise durch Westfalen«. Seinem Wunsch, diesen besonderen Kalender - die Bilder können als Reliefs und die Texte in Blindenschrift ertastet werden - an exponierter Stelle im Rathaus aufzuhängen, wird der Bürgermeister gerne nachkommen: »Ich denke dabei ans Foyer oder ans Bürgerbüro.«
Die Verwaltung und der Rat hätten in den vergangenen Monaten den Weg in Richtung »barrierefreie Stadt« beschritten, betonte Ulrich Lauch: »Hier hat man immer ein offenes Ohr für uns.« Er nannte die Umrüstung der Fußgängerüberwege am WEZ in Uffeln und auf der Horst in Valdorf mit speziellen, mit Langstöcken ertastbaren Bodenindikatoren. Unerfüllt geblieben sei allerdings der Wunsch, auch die Fußgängerampel auf der Horst mit akustischen Signalgebern umzurüsten, was jedoch nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Vlotho falle.
Der Wunschzettel des Blinden- und Sehbehindertenvereins ist lang: Die nach dem Behindertengleichstellungsgesetz geforderten Maßnahmen sind nur mit hohem finanziellen Aufwand zu leisten und können daher auch nur in kleinen Schritten realisiert werden. Ulrich Lauch nannte eine Ampelumrüstung in Herford, für die 19 000 Euro veranschlagt worden seien. »Bei neuen Straßen und Überwegen werden wir versuchen, die Wünsche zu berücksichtigen«, sagte Stute, die Umrüstung aller vorhandenen Überwege sei aufgrund der finanziellen Situation der Kommunen nicht möglich. Der Bürgermeister forderte den Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenvereins auf, die Stadt Vlotho weiterhin durch Rat und Tat zu unterstützen: »Wir sind für jede Anregung dankbar.«

Artikel vom 09.12.2005