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Soforthilfe für 24-Jährigen

Dr. Emmanouilidis bereitet spontanen Flug nach Eritrea vor

Bünde (-gl-). Unermüdlich ist Dr. Theophylaktos Emmanouilidis, ehemaliger Chefarzt im Bünder Krankenhaus und im Volksmund liebevoll als »Dr. Emma« bezeichnet, im Einsatz. Nicht nur als Mediziner leistet er Enormes, er unterstützt auch drei Kinder aus seiner Privatschatulle. Jetzt war er wieder mit einem Team des Hammer Forums in Eritrea.

Vom 9. November bis 3. Dezember operierte er vor Ort 46 Kinder und fünf Erwachsene. »Der größte Teil davon waren ganz schwere Operationen, durch die ich Leben retten konnte«, kehrte der Bünder Mediziner zufrieden zurück. Zufrieden vor allen Dingen aber auch deshalb, weil die Infrastruktur dort jetzt soweit gediehen ist, dass die Menschen zur Behandlung nicht mehr nach Deutschland ausgeflogen werden müssen. »Das ist ein großer Erfolg des Hammer Forums«, betont er. Hilfe aber ist weiterhin notwendig, weil alles Geld dort ins Militär fließt.
Die OP-Säle sind jetzt renoviert, eine Station für Opfer von Verbrennungen gebaut und auch eine Station für früh geborene Kinder ist immer voll belegt. Starke Unterstützung leistete auch ein Team von der Universität in Padua - die Chirurgen operierten 18 Kinder.
»Dr. Emmas« Einsatz hatte Operationen von Missbildungen zum Schwerpunkt. Kindern mit einem Platzbauch und Bauchfellentzündungen rettete er das Leben. Ein elfjähriges Kind, das Säure geschluckt hatte, brachte er mit nach Deutschland, das jetzt in Castrop-Rauxel behandelt wird.
Das Schicksal eines 24-jährigen Jungen mit Schlagadererweiterung belastet den Bünder Arzt besonders. »Er muss schnell operiert werden. Platzt die Aorta, stirbt der 24-Jährige. Wenn ich einen Anästhesisten finde, der mit mir und zwei Schwestern zwischen Weihnachten und Neujahr nach Eritrea fliegt, dann helfe ich dem Jungen, dann fliege ich. Sein Schicksal belastet mich stark«, betont »Dr. Emma«. Dann würde er auch einem 18-Jährigen helfen, dem Entzündungen die Unterschenkel zerfressen haben. »Die Menschen dort werden immer ärmer, können kaum noch leben«. Dr. Emmanouilidis will deshalb weitere Hilfe leisten.
Am 14. Januar fliegt er für 14 Tage in den Jemen, um sich den weiteren Bau einer Station in einem Bergdorf bei Taiz anzusehen und natürlich auch gleich zu helfen. Seine Ehefrau Ulrike folgt ihm etwas später, um gemeinsam an der Eröffnung einer Schule teilzunehmen. Um den Aufbau im Kongo, wo die Korruption enorm ist, für das Hammer Forum weiter zu forcieren, ist eine Reise dorthin ebenfalls für »Dr. Emma« schon geplant ebenso wie erstmals nach Armenien.
Wer diese segensreiche Arbeit unterstützen möchte, kann dieses mit Spenden auf das Konto 150 731 300 der Volksbank Herford-Bad Oeynhausen (Bankleitzahl 49490070) tun.

Artikel vom 08.12.2005