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nach Düsseldorf

Hoffen auf die Ganztagshauptschule

Verl (köh). Mit Spannung schauen Eltern, Lehrer, Politiker und Verwaltung nach Düsseldorf. Sie warten auf grünes Licht für die von der neuen Landesregierung geplante Ganztagshauptschule.

»Noch haben wir nichts Konkretes in der Hand. Wir warten auf den Erlass, der täglich kommen kann«, teilte Bürgermeister Paul Hermreck im Haupt- und Finanzausschuss mit. Im Blick auf von SPD und CDU eilig eingereichte Anträge für die Verler Hauptschule mahnte er zur Ruhe. »Es geht nicht nach dem Windhundprinzip«, betonte er. Er habe mit Schulministerin Barbara Sommer bei einem Empfang zur Kabinettssitzung in Herford gesprochen und die Zusage bekommen, eine Förderung hänge alleine von dem Konzept der jeweiligen Hauptschule ab und nicht von der Schnelligkeit, mit der ein Antrag eingereicht werde. Was aber genau von der Landesregierung gefordert werde, sei noch völlig unklar, so der Bürgermeister. Eine erste Schulung durch die Bezirksregierung habe die Verwaltung Ende November schon erhalten. Auch der Leiter der Hauptschule sei schon vorbereitend aktiv geworden: »Herr Klotz arbeitet bereits an einem Konzept.« Wenn der Erlass vorliege, sei dennoch mit einer politischen Diskussion erst ab Mitte Januar zu rechnen, weil dann die Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, Sigrid Brandner, aus dem Urlaub zurück sei. Die Initiative der Landesregierung begrüßte Hermreck: »Ich war schon immer für die Ganztagsschule. Ich freue mich, dass der Reformstau aufgelöst wird.«
Die beiden großen Fraktionen im Rat hatten beinahe zeitgleich die Verwaltung aufgefordert, aktiv zu werden und zu klären, ob und wie in Verl die Einrichtung einer Ganztagshauptschule möglich sei. Während die SPD-Fraktion bereits auf die Erarbeitung eines Konzeptes drängte, schlug die CDU vor, zu prüfen, ob eine schulformübergreifende Modelllösung möglich sei.
Die neue Ganztagshauptschule soll sich laut Ministerin Sommer deutlich von den bisherigen Angeboten unterscheiden, besondere Förderangebote aufbauen und an fünf Tagen pro Woche von 8 bis 16 Uhr anbieten. Auch Maßnahmen von außerschulischen Partnern, etwa aus Kultur, Sport, Musik oder Themen aus Wirtschaft und Handwerk sind vorgesehen.

Artikel vom 08.12.2005