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»Individuelle Förderung kann helfen«

Nana Akosua Dua ist Arbeitsvermittlerin bei der GT aktiv GmbH - Für Stadt zuständig

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Sie ist für die Vermittlung von Arbeitslosengeld-II-Empfängern (ALG II) in Schloß Holte-Stukenbrock zuständig, knüpft Kontakte zu Unternehmen und versucht, möglichst viele ihrer »Kunden« in einem Arbeitsplatz oder in eine Qualifizierung zu vermitteln.

Nana Akosua Dua ist Arbeitsvermittlerin bei der GT aktiv GmbH und seit Oktober dieses Jahres immer montags im Rathaus Schloß Holte-Stukenbrock zu finden. Ihre Arbeit stellte sie beim Unternehmertag vor, warb dafür, dass Unternehmer offene Stellen anbieten. Sie selbst geht allerdings auch auf die Firmen in Schloß Holte-Stukenbrock zu, fragt nach, ob es Einstellungen gibt, ob Möglichkeiten der Beschäftigung für ihre Kunden, so werden die ALG-II-Empfänger (»Hartz IV«) genannt, vorhanden sind. Dabei stellt sie die Arbeit der GT aktiv vor und erläutert auch die verschiedenen Möglichkeiten, Fördergelder zu erhalten.
Die Arbeitsvermittlerin ist gemeinsam mit ihrer Kollegin Ute Osterkamp für rund 400 Kunden in Schloß Holte-Stukenbrock zuständig. Nicht alle von ihnen sind arbeitslos, aber arbeitssuchend, ein Teil verdient trotz einer Arbeitsstelle nicht genügend Geld, so dass das Einkommen nicht für die Bedarfsgemeinschaft reicht. Sie vermittelt »arbeitsmarktnahe Kunden«, das heißt Menschen, die zwar unterschiedliche Probleme (im Behördendeutsch Vermittlungshemmnisse) haben, bei entsprechender Hilfe und Engagement aber Arbeit finden könnten. Zu ihren Kunden zählen unter anderem Facharbeiter, allein erziehende Mütter, gering Qualifizierte, aber auch Selbständige, noch nie Berufstätige oder ehemalige Sozialhilfeempfänger. Für arbeitslose Jugendliche gibt es einen besonderen Ansprechpartner. »Ich war selbst überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, wie viele unterschiedliche Lebensläufe mit verschiedenen Problemen es gibt«, so die 23-Jährige, die nach der Ausbildung für die Gehobene Beamtenlaufbahn im August 2004 sich um die Bearbeitung von ALG-II-Fällen kümmert.
Sie erstellt Profile, findet in Gesprächen mit den Arbeitssuchenden heraus, wo Stärken und Schwächen liegen, welche Ausbildung vorhanden, wie es beispielsweise um die Mobilität bestellt oder ob eine Fahrerlaubnis vorhanden ist oder Einschränkungen wie Erkrankungen vorliegen. »Schwächen können über Qualifizierungen ausgeglichen werden«, so die Arbeitsvermittlerin. »Individuelle Förderung kann helfen.« Eine Eingliederungsvereinbarung werde geschlossen, damit der Kunde deutlich sehen kann, welche Rechte und Pflichten beide Seiten als Vertragspartner haben.
Der Beratungsbedarf ist ganz unterschiedlich, hat sie festgestellt. Häufig müsse man sich gerade beim Erstgespräch viel Zeit nehmen, im Schnitt etwa eine Stunde. Der Vorteil: »Wir kennen unsere Kunden.« Wenn ein Unternehmer Mitarbeiter suche, könne gezielt Auskunft gegeben werden.
Auch für Unternehmer gibt es mehrere Möglichkeiten der Unterstützung, wie in bestimmten Fällen Lohnkostenzuschüsse oder die Bezahlung des Arbeitnehmers während einer vierwöchigen Einarbeitungszeit. »Dabei ist aber auch zu prüfen, dass Förderungsmöglichkeiten von Seiten der Unternehmen nicht ausgenutzt werden«, betont die GT-aktiv-Mitarbeiterin.
Seit Jahresbeginn sind im gesamten Kreis 1929 ALG-II-Empfänger in ein Beschäftigungsverhältnis gekommen. In dieser Zahl sind alle enthalten, die von der GT aktiv vermittelt wurden, aber auch diejenigen, die sich selbst eine Arbeit gesucht haben. Im Oktober dieses Jahres waren 11 461 erwerbsfähige ALG-II-Empfänger im Kreis gemeldet, um die sich die GT aktiv kümmert.
Arbeitsvermittlerin Nana Akosua Dua ist montags zu erreichen unter 05207/9552-158 oder dienstags bis freitags unter 0 52 41/21 01-164.

Artikel vom 08.12.2005