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Pläne rufen Protest hervor

Politiker gegen Aufhebung der Schulbezirksgrenzen


Gütersloh (gpr). Der Schulausschuss hat sich gestern Abend gegen die von der Landesregierung im Koalitionsvertrag fest geschriebene Aufhebung von Schulbezirksgrenzen für den Grundschulbereich ausgesprochen. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder (SPD, Grüne, BfGT) folgte einem Antrag der Grünen, sich bei der Landesregierung für die Beibehaltung der Bezirksgrenzen einzusetzen und zugleich alle »gangbaren Maßnahmen einzuleiten«, damit die Stadt nicht die Mehrkosten zu tragen habe, wenn es doch zu einer Aufhebung komme.
Zuvor hatte Detlef Zumwinkel, Leiter der städtischen Schulverwaltung, mögliche Vor- und Nachteile einer Aufhebung gegenüber gestellt - eine Analyse, die sich im wesentlichen mit den Aussagen des Städte- und Gemeindebunds zum Thema deckt. Danach überwiegen Nachteile wie längere Schulwege, die Beschulung außerhalb des sozialen Umfelds, mehr Bürokratie bei Aufnahmeverfahren und weniger Planungssicherheit etwa in der Zuordnung von Lehrerstellen und räumlichen Voraussetzungen. Zumwinkel sah hier großen Konsens mit seinen Kollegen von anderen städtischen Schulämtern, wie das Meinungsbild auf einer Fachtagung des Städte- und Gemeindebundes deutlich gezeigt habe. Sprecher der Antrags-Befürworter wiesen darauf hin, dass das erklärte Ziel verstärkter Profilierung durch Qualitätswettbewerb unter den Schulen auch ohne Aufhebung der Bezirksgrenzen erreicht werden könne. Man sei da in Gütersloh auf gutem Weg, wie nicht zuletzt das demnächst flächendeckende Angebot von offener Ganztagsbetreuung nachweise.
Auch die CDU-Fraktion, die gegen den Antrag der Grünen stimmte, weil sie eine Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht hielt, betonte, dass es auch bei einer Flexibilisierung notwendig sei, Schulbezirke zu definieren, um Schülern und Schülerinnen mit Vorrang eine wohnortnahe Versorgung zu sichern.

Artikel vom 07.12.2005