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Die Stadt hat sich positiv verändert

Neuer Bildband zeigt Bünde in farbigen Luftaufnahmen aus dem Jahre 1974

Bünde (os). 30 Jahre sind eine lange Zeit. Die Stadt Bünde hat in dieser Zeit ihr Gesicht verändert. Eindrucksvoll macht das ein Bildband deutlich, der rechtzeitig zum Weihnachtsfest erscheint und zurückführt in das Jahr 1974.

Damals kreiste ein Hubschrauber über Bünde und der Fotograf Willehard Abraham fotografierte Teile der Innenstadt von oben. »Leider nicht alle Stadtteile«, bedauert Dr. Eberhard Pannkoke, der die begleitenden Texte zu den Fotos geschrieben hat.
Die Stadt hat seinerzeit die Rechte an den insgesamt 600 Fotos gekauft, die besten sind jetzt in dem Fotoband »Bünde - fast vergessen. Ein Blick zurück mit Fotos aus dem Jahre 1974« veröffentlicht.
Erschienen ist der Band im Geiger Verlag, Bad Orb, mitgearbeitet haben Sabine Bartetzko und Stadtarchivarin Petra Seidel. Heinz Brockmeier, technischer Beigeordneter, und Bürgermeisterin Kleine-Döpke-Güse haben jeweils ein Vorwort geschrieben.
»Er gefällt mir, die Sonne scheint auf allen Fotos«, bemerkt Dr. Pannkoke über den Band, der seit Januar die Texte zu den Fotos zusammenträgt. Das war nicht immer ganz leicht, denn viele heimatkundliche Veröffentlichungen aus der Stadtbibliothek sind inzwischen aus Platzmangel magaziniert worden. »Ich musste auf meine eigene Sammlung zurückgreifen und habe vom Stadtarchiv die A-dressbücher erhalten. Das ist wichtig, um die Gebäude und Eigentümer zuzuordnen«. Auf den Bildern ist auch zu sehen, »dass Bünde nicht überall schön ist, obwohl Bünde eine schöne Stadt ist«, so Dr. Pannkoke. Das liegt an der Industriestruktur der Stadt. Das Buch zeigt jedoch auch sehr deutlich, dass sich in den vergangenen drei Jahrzehnten viel getan hat und dass sich Bünde positiv entwickelt. Industriebrachen machten Platz für Neubauten, die Bahnhofstraße wurde ausgebaut, viele eher hässliche Flecken im Stadtgebiet sind verschwunden.
»Wir freuen uns, dass wir Dr. Eberhard Paannkoke für die Texte gewonnen haben«, ergänzt Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse. »Er ist ein profunder Kenner der Stadtgeschichte. Und er kann erzählen«, sagt Sabine Bartetzko.
Für langjährige Bünder Bürger ist der Band eine sicherlich manchmal überraschende Fundgrube. Dass die Stadt so einmal aussah, wird erstaunen. Nicht alles hat sich verändert, aber vieles. »Dieser Bildband kann einen Beitrag dazu leisten, sich zu besinnen und dabei ein Gefühl für seine Heimatstadt zu bewahren«, schreibt Heinz Brockmeier in seinem Vorwort. Kaum noch wiederzuerkennen ist zum Beispiel das Bahnhofsviertel mit dem historischen Tabakspeicher. Deutlich ist im Jahre 1974 noch zu erkennnen, wie die Zigarrenindustrie die Stadt über viele Jahrzehnte geprägt hat. Ein Beispiel dafür ist die Firma Schuster, wo heute der Marktkauf angesiedelt ist. Der Hubschrauber flog vor 30 Jahren auch über Bustedt mit Blick nach Norden. Im Vordergrund ist die Firma Lindemann zu sehen, im Hintergrund noch viele Felder. Öde sah damals das »Dreiländereck« in Südlengern/Bustedt aus. Die Ampeln waren zwar schon da, »warteten begierig auf Autos«, wie Dr. Pannkoke schreibt, doch ausgebaut war diese Kreuzung noch nicht, der Verkehr im Gegensatz zu heute eher gering.
»Wir sind sicher, dass das Buch viele Interessenten finden wird«, meint die Bürgermeisterin. »Es gibt viele Bünder, die eine große Sammlung von heimatgeschichtlicher Literatur haben«. Die 600 Bilder aus dem Jahre 1974 sind ein einmaliger Schatz des Archivs. Aus keinem anderen Jahr bis heute gibt es so viele Aufnahmen zur Entwicklung von Bünde.
Der fadengeftete Band kostet 14,90 Euro, ist in einer limitierten Auflage von 1500 Exemplaren erschienen und im Bürgerbüro, in der Elsebuchhandlung, in der Buchhandlung Knöll, in der Buchhandlung Burmester und im Stadtarchiv zu haben.

Artikel vom 07.12.2005