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Der Natur eine Chance gegeben

Flurbereinigungsverfahren »Am Oppenweher Moor« abgeschlossen

Von Sandra Knefel
Oppenwehe (WB). Der Landschaftsraum Oppenweher Moor beherbergt auf einer Gesamtfläche von 700 Hektar eine Vielfalt seltener und hochspezialisierter Tier- und Pflanzenarten, die kaum oder gar nicht auf andere Lebensräume ausweichen können.

Die nachhaltige Sicherung und weitere ökologischen Verbesserung der besonders schützenswerten Bereiche dieses Naturschutzgebiets ist auch dem Flurbereinigungsverfahren zu verdanken, dass jetzt offiziell abgeschlossen wurde. Dazu trafen sich Vertreter des Amtes für Agrarordnung, des Kreises und der Vorstand der Flurbereinigung im Gasthaus Stemweder Hof in Wehdem. Sie zogen eine insgesamt positive Bilanz.
Eines der Ziele des Verfahrens war es seinerzeit, die ökologisch wertvollen Moorflächen in das Eigentum des Kreises Minden-Lübbecke zu bringen. Um dies zu verwirklichen, wurde das Flurbereinigungsverfahren »Am Oppenweher Moor« mit einer Größe von etwa 253 Hektar und 133 Eigentümern am 7. Juni 1990 eingeleitet.
Das überwiegend durch landschaftliche Nutzung geprägte Verfahrensgebiet unterliegt zum großen Teil der Naturschutzgebietsausweisung »Oppenweher Moor« mit einer Größe von 219 Hektar. Für die flächenabgebenden Grundstückseigentümer wurden im Rahmen des Bodenordnungsverfahrens geeignete Ersatzflächen beschafft und zugewiesen. Als Ergebnis der Grundstücksneuordnung konnten insgesamt 175 Hektar Fläche in das Eigentum des Kreises Minden Lübbecke überführt werden. Hier finden Pflanzen und Tiere zum Teil ungestörte Lebensräume.
Schon vor Einleitung des Verfahrens »Am Oppenweher Moor« waren etliche Grundstückskäufe und -tausche über das Flurbereinigungsverfahren »Staustufe Schlüsselburg« verhandelt worden.
Daraus entwickelte sich der Gedanke, dieses Verfahren zu teilen in die bestehende Flurbereinigung »Staustufe Schlüsselburg« und in ein neues Flurbereinigungsverfahren »Am Oppenweher Moor«. Hierzu wurden die betroffenen Eigentümer damals zu einem Informationsgespräch geladen. Der offizielle Termin fand am 24. Oktober 1989 statt, die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange erfolgte im Oktober 1989. Im Zeitraum von 1990 bis 2004 sind 20 Änderungsbeschlüsse erlassen worden, so dass die Verfahrensgröße letztendlich 253 Hektar umfasst.
Für die Organisation des Verfahrens waren in der Zeit von 1990 bis 2005 unterschiedliche Dezernenten verantwortlich. Es wurden drei ordentliche Vorstandsmitglieder gewählt:
Ulrich Bäcker bekleidet das Amt des Vorsitzenden; Gabriele Niermann-Limpricht ist stellvertretende Vorsitzende und Werner Sämann Beisitzer.
Die Gesamtkosten des Verfahrens belaufen sich auf 1 658 000 Euro, wovon 1 652 000 Euro für den Grunderwerb und Grunderwerbsnebenkosten aufgewendet wurden.
Für Vermessungen sind etwa 1 240 Euro und für sonstige Aufgaben (Kassenführung, Vorstand) 5 800 Euro angefallen.

Artikel vom 08.12.2005