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Mit viel Liebreiz und Elan

Prominentes Gespann in »Die Diebin und der General«

ARD, 20.15 Uhr: Ein nicht alltägliches Gespann bilden Katja Riemann und Jürgen Hentsch. In der Tragikomödie sind sie »Die Diebin und der General«.

Jessie Fischer (Riemann) ist eine allein erziehende Mutter, die sich mehr schlecht als recht durchwurschtelt. Dank ihrer großen Klappe und einem eigenwilligen Gerechtigkeitssinn bleibt sie nie lange in einem Job. Als sie wieder einmal gefeuert wird, weil sie ein Glas Krabben für ihren Sohn Toby mitgehen ließ, demoliert sie dem Filialleiter das Auto - und wird zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
Doch Jessie ist ein Stehaufmännchen: Sie nimmt einen Halbtagsjob in einem Coffeeshop an und arbeitet die andere Hälfte als Aushilfsbetreuerin in einem Seniorenheim ab. Obwohl die Doppelbelastung ihr zu schaffen macht, kann sie die Augen nicht davor verschließen, dass die Alten im Heim Liebe und Zuwendung brauchen. Besonders Walter Voss (Hentsch) alias »der General«, ein renitenter, verbitterter Griesgram, erweckt Jessies Interesse.
Doch allmählich findet Jessie heraus, dass hinter der Fassade des verwirrten Sonderlings ein bewegendes Schicksal steckt: Nach dem Tod seiner geliebten Frau durchlitt der General eine Phase geistiger Verwirrung. Sein Sohn Claus und seine Tochter Vanessa ließen ihn entmündigen und nahmen ihm Haus und Vermögen weg. Jessie entschließt sich, für ihn zu kämpfen. Der patente Lehrer Thomas, von Jessies Liebreiz und Elan mitgerissen, hilft. Doch als die kostbare Taschenuhr des Generals plötzlich verschwindet, gerät Jessie in Verdacht: Einmal Diebin, immer Diebin...
Der Film ist eine gesellschaftskritische Komödie mit Humor und Gefühl. Katja Riemann in der Rolle der chaotischen Mutter und Jürgen Hentsch (»Die Manns - Ein Jahrhundertroman«, »Der zweite Frühling«) als liebenswürdiger Querkopf zeigen eine überaus bewegende Darstellung.

Artikel vom 08.12.2005