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Ferien-Freizeit: Träger haben das Wort

Müller: »Keine Benachteiligung von Kindern, die nicht im OGS-Betrieb sind«


Herford (pjs). Der »unendlichen Geschichte« der geplanten Ferienangebote an den offenen Ganztagsgrundschulen wird noch ein weiteres Kapitel hinzugefügt: Mit großer Mehrheit beschloss der Schulausschuss am Montagabend, eine Entscheidung über das Konzept auf Januar 2006 zu vertagen und zuvor ergänzende Informationen einzuholen.
Dezernent Ernst Meihöfer hatte sich in dem Verwaltungsentwurf dafür ausgesprochen, bereits zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 mit der Umsetzung zu beginnen und für maximal 150 Kinder für vier Wochen entsprechende Angebote vorzubereiten. Kinder der Offenen Ganztagsschule sollten bei der Belegung der Plätze bevorzugt werden.
Nach dem Konzept der Verwaltung sollten die Eltern nach verbindlicher Anmeldung insgesamt 40 Euro pro Kind und Angebotswoche als Eigenbeitrag zahlen. SPD-Fraktionsvorsitzende Christa Jahnke-Horstmann appellierte an die Ausschussmitglieder: »Lassen Sie uns diesen Knoten endlich durchschlagen«, stieß aber bei der CDU auf Ablehnung. Kinder, die nicht im Offenen Ganztag unterrichtet werden, würden benachteiligt, kritisierte Bärbel Müller (CDU). Davon betroffen seien beispielsweise alleinerziehende Mütter, die ihre Kinder nicht zur OGS angemeldet hätten, aber dennoch in den Schulferien auf Betreuung angewiesen seien. Zudem sehe sie keine pädagogische Notwendigkeit, dass die Kinder während der geplanten Ferienbetreuung in der Schule sein müssten. Und angesichts der Kostenkalkulation befürchtete sie, dass es lediglich »zu einem Aufbewahren der Kinder am Nachmittag kommen wird« und nicht zu einem interessanten und kreativen Ferienangebot.
Die CDU setze auf Chancengleichheit und Qualität. Sie sprach sich dafür aus, auch die Freien Träger zu ihren Vorstellungen zu befragen und Anfang 2006 zu entscheiden.
Hanna Steffans, Leiterin der Grundschule Herringhausen, merkte an, dass der Kooperationspartner ihrer Schule nicht um eine Kalkulation gebeten worden sei. Zudem seien die Zahlen der bisherigen Ferienspiele nicht genannt worden.
Ralf Weickenmeier, sachkundiger Bürger der Liste 2004, äußerte den Wunsch, dass die Kooperationspartner zunächst Gelegenheit bekämen, ihre Konzepte im Schulausschuss vorzustellen.

Artikel vom 07.12.2005