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»Meinem Herzen Luft gemacht«

Fußball-Bezirksliga: VfL Herford liegt 2:3-Niederlage noch im Magen

Kreis Herford (kp). VfL Herfords Trainer Oleg Mehrmann hat sich über die Niederlage gegen den VfL Mennighüffen stark aufgeregt. »Nicht darüber, dass wir gegen einen wirklich starken Gegner verloren haben«, sagt er. »Sondern darüber, wie dieses 2:3 zustande kam.«

Über die Entscheidungen des Schiedsrichters habe er seinem Herzen Luft gemacht. »Das darf eigentlich nicht passieren, egal ob der Unparteiische Fehler macht oder nicht. Es war auch nicht richtig, auf den Platz zu laufen. Beleidigt habe ich den Schiedsrichter jedoch nicht.«
Grund seiner Wut waren zwei gegebene Abseitstore für Mennighüffen. Dazu hätte der Referee zwei Handspiele im Strafraum nicht gepfiffen. »Die konnte man nicht übersehen. Einen hat er gegeben, die beiden anderen eben nicht.« Das Fass zum Überlaufen brachte dann die rote Karte gegen Abas Sleimann. »Da hat er mit zweierlei Maß gemessen. Mülke hat kurz zuvor Sleimann gefoult und nur gelb erhalten. Hätten beide rot kassiert, wäre gar nichts passiert. Ich kann mich als Trainer doch nicht hinter dem Baum verstecken, also habe ich lautstark meine Meinung gesagt. Besonders kreide ich dem Schieri an, dass er nur am Mittelkreis gestanden hat und so die entscheidenden Situationen nicht beurteilen konnte.«
»Das Ergebnis gegen den TuS Bad Oeynhausen kann man nicht gegen den Spielverlauf hoch rechnen«, war SpVg. Hiddenhausens Trainer Jürgen Müsse mit dem knappen 2:1 nicht unbedingt zufrieden. »Wir hatten mindestens zehn Hochkaräter und sind deshalb mehr als verdient als Sieger vom Platz gegangen.« Mit der Vorrunde (Platz 6 und 24 Punkte) ist Müsse einverstanden. »Das Erreichte bewerte ich positiv, obwohl wir auch noch ein paar Punkte liegen gelassen haben.«
Nach elf Partien ohne Niederlage kassierte der SV Oetinghausen in Stift Quernheim wieder einmal eine Schlappe. »Erstens hatten wir diesmal nicht das notwendige Glück«, sagt Spielertrainer Frank Hölscher. »Zweitens hat Stift ordentlich gespielt und nicht unverdient gewonnen.« Auch sein Team wäre nicht so schlecht gewesen, hätte sich aber zu wenig Chancen erspielt.
Eigentlich wollte Uwe Klausmeier kürzer treten. Beruf und Familie, das reicht. Nach zehn Jahren Trainertätigkeit (mit einigen Unterbrechungen) beim TuS Bad Oeynhausen gab Klausmeier den »Job« als Coach nach der Saison 2004/05 auf. Schneller als erwartet kehrt er nun auf die Bezirksliga-Bühne zurück. Ab Januar 2006 trainiert Klausmeier den BV 21 Stift Quernheim.
Ein halbes Jahr früher als erwartet. Nachdem feststand, dass Frank Ihde nach der Saison als Trainer bei den Stiften aufhören will, schaute sich der Verein nach einem potenziellen Nachfolger um. Schnell kam der Name Klausmeier ins Gespräch. Doch dann ging auf einmal alles ganz schnell. Nach der Niederlage beim TüV Herford trat Ihde vorzeitig zurück. Hans-Jörg Vette wurde mal wieder Interimstrainer, Uwe Klausmeier bekam das Angebot, schon ab Januar Trainer zu werden, und schlug ein. Der entscheidende Faktor für den »Zuschlag« sei allerdings die Fußball-Qualität gewesen. »Das Team ist stark und auch in der Breite gut besetzt«, meint Klausmeier. »Die Mannschaft hat Perspektive und mir steht eine spannende Aufgabe bevor.« Ein weiterer Pluspunkt sei, dass er mit vielen jungen Spielern zusammenarbeiten kann. Das war beim TuS Bad Oeynhausen nicht immer so. »Die Akteure hier sind noch lange nicht auf ihrem Zenit und werden ständig besser.«
Ein Fußball-Spektakel der besonderen Art erlebte der VfL Klosterbauerschaft schon in der vergangenen Saison. Damals hieß es aber 8:5 für die SG Bustedt. Am Sonntag drehte der Bezirksliga-Primus den Spieß nun um und demütigte Verfolger SV Eidinghausen/Werste auf dessen eigenem Platz mit 8:4 (3:3).
Dass der VfL Klosterbauerschaft das Spitzenspiel nicht einfach gewinnt, sondern gleich ein Feuerwerk abbrennt, war zwar keineswegs abzusehen, aber doch in einer gewissen Art und Weise vorgezeichnet.
Denn VfL-Trainer Fuhrberg hatte vor der Partie folgende Parole ausgegeben: »Wir haben jetzt schon sechs Punkte Vorsprung. Also spielen wir voll auf Angriff.« Positiv machte sich die Einwechslung von Marc Lehmann bemerkbar, der erst seit einer Woche wieder trainiert. Der Mittelfeldspieler markierte das wichtige 4:3 (48.) und setzt den Schlusspunkt vier Minuten vor dem Ende zum 8:4. »Marc hat Ruhe in das Spiel gebracht«, lobte der Coach.

Artikel vom 08.12.2005