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Stromausfall kaum vorstellbar

E.ON hat 2250 Strommasten gründlich unter die Lupe genommen

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WV). Überlandleitungen, die unter der Last von Schnee und Eis bis auf den Boden herab hängen. Strommasten, die wie Streichhölzer knicken und zehntausende Menschen, die ohne Energie im Dunkeln ausharren. Kann sich das Schreckensszenario aus dem Münsterland in Paderborn wiederholen? Im Prinzip ja. . . - doch der Versorger E.ON Westfalen Weser beruhigt die Gemüter.

»Extreme Wettersituation kann niemand vorher sagen, geschweige denn alle Auswirkungen gleich mit einplanen«, zerstreut Meinolf Päsch, Unternehmenssprecher von E.ON Westfalen Weser, aber gleichzeitig die Sorgen der 550 000 Stromkunden, sie müssten vielleicht über die Feiertage ohne Strom auskommen, wenn wieder der Winter Einzug hält mit Schnee und Frost. 1988 hatte es in Paderborn zuletzt ein ähnliches Schneechaos gegeben, doch blieben die Auswirkungen weitaus geringer.
»Wir überprüfen regelmäßig intensiv unser gesamtes Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz. In diesem Zusammenhang haben wir auch Materialtests bei Hochspannungsmasten (110 000 Volt) vorgenommen, die zwischen Mitte der 50er und Mitte der 60er-Jahre aufgestellt wurden. Diese Prüfungen unter Einbeziehung des Materialprüfungsamts des TÜV Rheinland sind noch nicht ganz abgeschlossen.« Die bisher vorliegenden Ergebnisse besagten jedoch, dass die bisher geprüften Masten die Kriterien für sichere Standfestigkeit, wie sie in den Richtlinien und Regeln des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) festgelegt sind, nach wie erfüllt würden. Rund 90 Prozent der insgesamt 2500 Strommasten im Verbreitungsgebiet wurden laut Päsch bereits auf Herz und Nieren geprüft »Innerhalb der nächsten vier Monate wird auch der Rest der Masten gründlich untersucht.«
Beim Mittelspannungsnetz (10, 20 und 30 kV) liegen die Grundbedingungen für reibungslosen Betrieb bei hohen Schneelasten noch günstiger: sie liegen zu 80 Prozent unter der Erde. In einzelnen heimischen Gebieten erreicht der Verkabelungsgrad sogar mehr als 90 Prozent. Päsch: »Damit erreichen wir heute eine extrem hohe Versorgungssicherheit. Unser Unternehmen hat in den vergangenen Jahren für Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen für Neubau, Verkabelung und Pflege der Anlagen jährlich fast 100 Mio. Euro aufgewendet.«
Sollte es dennoch einmal zu einem der seltenen Störfälle im Netz kommen, stehen dezentral im gesamten Gebiet spezielle Bautrupps rund um die Uhr bereit. Auch hier kommt E.ON der stets ausgebaute Ringleitungsverbund zugute, durch den Städte und Gemeinden von mehreren Seiten eingespeist werden können.

Artikel vom 07.12.2005