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»Wir Turner dürfen stolz sein«

Interview mit Rüdiger Fleege, neuer Abteilungsleiter beim VfL Schlangen

Schlangen (SZ). Die Turnabteilung des VfL Schlangen hat einen neuen Leiter. Nach einem Jahr der Interimslösung mit einem Führunstrio wurde Rüdiger Fleege zum Abteilungsleiter gewählt. Wie denkt der 39-Jährige über sein neues Amt, ehrenamtliches Engagement, die vielfältigen Angebote der Turner und das Sportstättenkonzept für die Gemeinde Schlangen? Auskunft gibt der neue Abteilungschef im Interview mit der SCHLÄNGER ZEITUNG. Mit Rüdiger Fleege sprach SZ-Redakteur Uwe Hellberg.

Herr Fleege, welche Aufgabe wollen Sie als neuer Abteilungsleiter beim VfL Schlangen als erstes anpacken?Rüdiger Fleege: Wir haben ja schon ein Jahr lang als Trio die Abteilung geführt. Das wollen wir auch so weiterführen. Zwar musste nun offiziell ein Abteilungsleiter gewählt werden, aber Jens Mehler und Karsten Hoffmann werden mir als Stellvertreter zur Seite stehen. Schon in diesem Jahr der Interimslösung haben wir uns als erste Aufgabe des Nachtschwimmens angenommen. Es wurde ein neues Konzept gefunden, das auch künftig fortgeführt werden soll. Dies heißt, der sportliche Charakter der Veranstaltung soll bewahrt werden, wir werden aber nicht das gesamte Becken für die Staffeln sperren, denn wir wollen auch die breite Bevölkerung dabei haben.

Wie war aus Ihrer Sicht das vergangene Jahr mit der Interimslösung eines leitenden Trios?Rüdiger Fleege: Hervorragend. Wir haben uns prima ergänzt. Deshalb soll es auch so weiter gehen. Am Anfang war es für die Mitarbeiter nicht so einfach zu erkennen, wen aus dem Trio spreche ich denn nun mit meinem Anliegen an, aber das hat sich rasch gefunden. Wir haben auch früh klar gestellt: Wenn einer von uns dreien Ja sagt, dann ist diese Entscheidung gefallen.

Ihre Wahl erfolgte einstimmig. Sehen Sie das eher als Rückenwind an oder empfinden Sie die Bürde einer großen Verantwortung?Rüdiger Fleege: Eher als Rückenwind, gerade auch mit der Erfahrung des vergangenen Jahres im Rücken.

Die Vereine klagen stets, dass ihnen ehrenamtliche Mitarbeiter fehlen. Wie sieht es damit bei der Turnabteilung des VfL Schlangen aus?Rüdiger Fleege: Es wird in der Tat immer schwieriger, Ehrenamtliche zu finden, aber noch sieht es gut aus. Bis auf eine Gruppe sind alle unsere Angebote gut besetzt. Sie laufen recht erfreulich. Es gibt bei unseren Mitgliedern auch ein großes Potential an Ideen, die dann selbst erfolgreich umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel ist das Zwergenturnen für Kinder von 18 Monaten bis zu drei Jahren. Daniela Danzenbächer leitet diese Gruppe und hatte auch die Idee hierzu. Sie hat selber ein kleines Kind und meinte, da müsse es doch etwas in diesem Bereich geben. Gut läuft auch »Fit for Fun«, das aus einer Aerobic-Gruppe entstanden ist und nun einen neuen Namen trägt. Einen neuen Übungsleiter benötigen wir aber dringend für das Badmintonspiel, zu dem sich Jugendliche immer freitags von 18 bis 20 Uhr in der Sporthalle am Rennekamp treffen. Wer sich dafür interessiert, kann sich bei der Abteilungsleitung melden.

Viele Vereine specken schon wieder ab. Was kann oder muss sich ein Verein an Angeboten in Zukunft noch leisten?Rüdiger Fleege: Wir haben ein Riesenangebot, vom Kleinkind bis zum Seniorenturnen ist für jeden wirklich etwas dabei. Noch mehr zu machen ist schwierig. Straffen möchte ich aber auch nichts, weil mir wichtig ist, dass wir alles umfassend bieten. Dabei haben wir durchaus auch ein Auge auf aktuelle Trends und haben beispielsweise mit der Wirbelsäulengymnastik den Gesundheitsaspekt im Programm. Wir achten auch auf eine Fortbildung unserer Übungsleiter. Wir haben sehr engagierte Leute in unserer Abteilung, darauf kann man nur stolz sein.

Was halten Sie persönlich vom neuen Sportstättenkonzept der Gemeinde Schlangen?Rüdiger Fleege: Ich finde es positiv, das gilt auch für die Vorgehensweise. Die Vereine wurden rechtzeitig eingebunden und nach ihrer Meinung gefragt. Ich sehe aber einen Punkt, wo es eng werden kann: Wir haben jetzt vier Sportplätze in der Gemeinde, dann künftig aber nur noch drei und am Rennekamp ballt sich alles. Aus Sicht der Gemeinde ist es aber verständlich, denn wie will man vier Sportplätze auf Dauer aufrecht erhalten? Ich halte das Konzept für eine gute Lösung.

Wird es im kommenden Jahr besondere Veranstaltungen für die Turner geben?Rüdiger Fleege: Es werden sicher wieder Mitglieder aus Schlangen zum Kinderlandesturnfest fahren. Außerdem feiert das Trampolinturnen in 2006 sein 40-jähriges Bestehen. In welcher Weise dies geschieht, steht aber noch nicht fest.

Artikel vom 10.12.2005