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Zoff: Politiker
streiten um
Sporthallenbau

Millionen-Investition ist abgelehnt

Versmold (hj). Im Jahr 2007 wird es in Versmold keine neue Einfach-Sporthalle geben. Nach zum Teil heftig geführter Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss gab es gestern Abend am Ende eine Kampfabstimmung: Während sich die CDU-Fraktion für einen Neubau stark machte, lehnten alle anderen Fraktionen dies ab.

Die CDU wollte im nächsten Haushalt 100 000 Euro Planungskosten einstellen und die Sporthalle ein Jahr später an der Sonnenschule für eine Million Euro bauen lassen. CDU-Fraktionschef Ulrich Wesolowski begründete den Antrag: »Es fehlen an der Sonnenschule derzeit 16 Schulstunden Sport, weil kein Platz da ist. Es gibt aber noch das Geld aus den Verkäufen der Stadtwerkeanteile, von dem zurzeit noch gut eine Million Euro übrig ist. Warum stellen wir dieses Geld nicht wieder unseren Bürgern und hier unseren Kindern, die einen offensichtlichen Mangel haben, zur Verfügung?« Die Mittel seien doch nur »geparkt«, ständen also bereit und dürften ausgegeben werden. »Eine Einfach-Sporthalle ist sicherlich nicht optimal für den Vereinssport. Aber jede Stunde, die wir an Zusatzmöglichkeit der Schule bieten, sorgt woanders für Entlastung.«
Sehr kritisch sah Kämmerer Andreas Pöhler den CDU-Vorschlag: »Ich würde diese gebundenen Mittel sehr gerne für unsere Kinder bereitstellen. Aber ich sehe nicht nur das Jahr 2006, sondern sehr viel weiter. Und wir wissen heute nicht, wie sich die Finanzsituation der Stadt entwickelt.« Gerade die Folgejahre, führte Pöhler weiter aus, seien mit Unsicherheiten behaftet. »Die allgemeine Rücklage, in der das Geld geparkt liegt, ist ein kostbarer Schatz und wir sollten uns davor hüten, es mit einem Schlag auszugeben.«
Auch die Vertreter der anderen Fraktionen stimmten dem zu. Es sei nicht umstritten, dass es ein Mangel an Sportstunden in Versmold gebe, sagte Hans Kahre (Grüne), »aber der Bau einer Einfach-Sporthalle ist für 16 Schulstunden ganz einfach zu teuer.« Thomas Floß (UWG) warnte davor, nicht in ein Haushaltssicherungskonzept abzugleiten, sollte sich die Stadt zu viel auf einmal leisten. »Der Etat ist ganz einfach zu eng.« Und für Liane Fülling (SPD) ist solch ein Neubau reiner Luxus. »Wir würden nie das Optimale aus dieser Investition herausholen.«

Artikel vom 07.12.2005