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Zuschauer fieberten mit »Aschenputtel«


Paderborn (WV). 60 Kinder und viele Mütter und Väter lauschten gebannt, als Matthias Kuchta vom »Lille Kartofler Figurentheater« in der Paderborner Kinderbibliothek seine lebensgroßen Puppen lebendig werden ließ. »Kartofler« heißt »Kartoffeln«, und ein wenig so sehen die Puppenfiguren auch aus: alle ein wenig verknautscht und überhaupt nicht flach und nicht einmal schön. Wenn der Puppenspieler sie in Aktion treten lässt, sind sie dafür herrlich lebendig. Gestik und sogar Mimik scheinen sie zu haben, wenn sich ihre Köpfe drehen und man sie nur von der Seite sehen kann, die Arme und Beine bewegen oder die Kleider unter den Bewegungen aufbauschen.
Mit »Aschenputtel«, dessen Märchen der Puppenspieler ausgewählt hatte, musste man einfach mitfiebern. An den ganz traurigen Stellen warnte Kuchta die Kinder vorher. Wer mochte, konnte sich dann die Ohren zuhalten als zum Beispiel erzählt wurde, dass die Mutter gestorben war oder das Blut aus den Schuhen der bösen Stiefschwestern floss.
Lebendig wurde es dann auch im Publikum, als Aschenputtel nach dem Ballbesuch zurück nach Hause stürmte. Denn den Gemüsegarten (»Kopf lang machen und oben grün!« als Regieanweisung für das kleine Publikum), das Gackern der Hühner, das Muhen der Kühe und die quiekenden Laute aus den Schweineställen spielte das Publikum. Auch der Rosengarten (»Aah!«), die Turmuhr und der Buchsbaum, unter dem die glitzernden Kleider versteckt waren, wurden von den Kindern mit Begeisterung dargestellt.
Eine zauberhafte Aufführung, die in der Paderborner Kinderbibliothek, der Bibliothek Elsen und der Schlossbibliothek Schloß Neuhaus insgesamt mehr als 300 Zuschauer begeisterte. Auf Matthias Kuchta kann man sich in Paderborn jetzt schon freuen, denn im nächsten Jahr kommt er wieder, dann mit Puppentheater in englischer Sprache.

Artikel vom 06.12.2005