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Kammerspiele verhindern

Ein Plädoyer für den Paderborner Spitzensport


Zur aktuellen Diskussion um den Bau der Paderborner Großprojekte Stadion, Multifunktionshalle, Kammerspiele und Rolandsbad schreibt dieser Leser:
Sportlich wird sich der Aufstieg in die erste Basketball-Bundesliga kaum noch vermeiden lassen. Angesichts der Berichterstattung des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT kommen bei mir Zweifel auf, ob man dies trotzdem in Paderborn erleben wird. So fordert die Ratsfraktion der Grünen einen zumindest vorläufigen Verzicht auf eine Multifunktionshalle, statt dessen eine Konzentration auf den Bau von Kammerspiele und Rolandsbad sowie Stadion.
Dies empfinde ich als kleingeistig, insbesondere wenn eine Million Euro aufgewendet werden soll, um acht Bahnen und eine mögliche Wettkampftauglichkeit des Freibades zu erhalten. Wenn dafür Spitzensport und Spitzenarbeitgeber wie Wincor Nixdorf, die für überregionale Bekanntheit der Stadt und auch Steuereinnahmen sorgen, auf eine Heimstätte in Paderborn verzichten sollen, ist dies ein Vorschlag aus Schilda und ein Grund, beim Rolandsbad für den Vorschlag der Verwaltung zu stimmen, denn eine Wettkampfstätte für ganzjährige Schwimmveranstaltungen hat man mit der Schwimmoper.
In vielen Kommentaren ist zurecht angemerkt worden, dass die Paderhalle als Veranstaltungsort für überregional attraktive Veranstaltungen zu klein und nicht mehr zeitgemäß ist. Wenn diese Überlegung zutreffend und eine Multifunktionshalle neben der Funktion als Heimstätte für Hallenspitzensport und Wirtschaftsveranstaltungen notwendig ist, sollte eine Gesamthallenplanung erstellt werden.
Es ergibt sich wirklich die Frage, ob man nicht auf etwas verzichten sollte. Dies kann in meinen Augen aber nicht die Multifunktionshalle sein, denn sie soll ja zusätzliche attraktive Veranstaltungen nach Paderborn holen und Spitzensportvereine sowie Wirtschaftsunternehmen in Paderborn halten.
Der Stopp des Kammerspielneubaus statt dessen sollte das Bürgermeisteramt und das Kulturamt auffordern, eine Gesamtplanung für diese Veranstaltungsorte zu erstellen. Die Kammerspiele sollen, soweit mir bekannt, nahezu ausschließlich für Theateraufführungen genutzt werden. Ist dies wünschenswert oder gar notwendig? Wenn durch eine Multifunktionshalle der Paderhalle Veranstaltungen und attraktive Termine für solche entzogen werden, liegt es in meinen Augen nahe, ob nicht die Paderhalle als Heimstätte der Kammerspiele hergerichtet werden kann.
Ich fordere daher als Bürger der Stadt Paderborn alle Ratsvertreter auf, den Neubau der Kammerspiele zu verhindern, solange nicht geklärt ist, ob die Paderhalle als Veranstaltungsort für Theateraufführungen geeignet ist. Desweiteren kann ich Rat und Stadtverwaltung nur auffordern, die Planung für Stadion und Multifunktionshalle unter Beachtung der juristischen Gegebenheiten voranzutreiben.STEPHAN HENKELiethberg 12 Paderborn

Artikel vom 07.12.2005