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Achsen-Verschiebung in Köln

Messe verlagert Richtung Norden -ÊEröffnung mit IMM 2006

Von Bernhard Hertlein
Köln (WB). Drei Arbeiter knien auf dem Fußboden und überprüfen die Versorgungsleitung. Dahinter zieht sich der noch leere Raum bis fast ins Unendliche. Mit 20 880 Quadratmetern ist die Nummer 6 die größte der vier neuen Nordhallen der Kölner Messe.

14 Monate Bauzeit sind vorbei. Vom 16. Januar 2006 an werden in Halle 6 Hersteller aus aller Welt hier die neuesten Polstermöbel präsentieren. In den drei anderen neu errichteten Hallen werden SB- und Mitnahmemöbel (Hallen 7 und 8) sowie Schlafzimmer-Möbel und Matratzen (Halle 9) ausgestellt. Die Internationale Möbelmesse ist die erste in der neuen Struktur.
Zu den vier Nord- gesellen sich künftig noch die sieben ehemaligen »Osthallen«. Die bisherigen Rheinhallen (1 bis 5) sind dagegen in den Besitz des Fernsehsenders RTL übergegangen.
260 Millionen Euro soll die Investition insgesamt kosten. Mit der Geländeerweiterung im Norden verändert sich die Struktur der Messe. Künftig reihen sich die Hallen entlang eines breiten »Nord-Süd-Boulevards« von zunächst 310 und nach dem Endausbau etwa 800 Metern Länge. Der südliche Teil des Boulevards wird ebenso wie der neue Südeingang und die Piazza erst im Verlauf des Jahres 2006 gebaut. Der schon fertige neue Nordeingang schwingt sich in einem Viertelkreis mit großer Glasfassade nach außen zur Stadt.
Die neue Struktur bringt es mit sich, dass auch die schon existierenden Hallen neu nummeriert wurden. Nach einer Phase der Umorientierung wird die neue Aufteilung viel übersichtlicher erscheinen als die frühere. Am 16. Januar wird die Messe die Besucher mit einem großen Shuttleservice vom Bahnhof in Köln-Deutz und von den entfernteren Parkplätzen zur Messe transportieren.
Für die Mitarbeiter der Messegesellschaft ist schon jetzt die Zeit des Umzugs gekommen. Von bisher vier Standorten ziehen sie alle ins 60 Meter hohe »KHD-Haus« im Norden der Messe. Das 15stöckige Gebäude, 1961 bis 1964 von den dafür preisgekrönten Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg errichtet, diente zunächst dem Motoren-Hersteller Klöckner Humbold Deutz (KHD) und später dem Telekom-Unternehmen Arcor als Konzernzentrale. Anfang der neunziger Jahre kam das Hochhaus als »architektonisch hervorragendes Beispiel der frühen sechziger Jahre« unter Denkmalschutz.

Artikel vom 03.12.2005