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»Verlass mich nicht, wenn ich schwach werde«

Dritter Grundkursus der ökumenischen Hospizgruppe Bad Oeynhausen hat begonnen


Bad Oeynhausen (WB). Sterben und Tod werden häufig verdrängt. Oft geschieht das Sterben im Krankenhaus, in einer Umgebung, die vielen Menschen als unpersönlich erscheint. In dieser Situation allein zu sein, erfüllt sehr viele Menschen zusätzlich mit Angst. Die Mitglieder im ökumenischen Hospizkreis Bad Oeynhausen haben sich zum Ziel gesetzt, Menschen diese Angst zu nehmen, indem sie sie auf dem letzten Weg ihres Lebens begleiten.
Vorrangig möchte der Hospizkreis das Sterben zuhause, in vertrauter Umgebung, ermöglichen. »Zu diesem ambulanten Hospizdienst gehört eine gute Vorbereitung«, berichtet Pfarrerin Grita-Gundulah Voß. Noch vor ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Pfarrdienst in der Bad Oeynhausener Altstadt-Gemeinde hat sich die Theologin in der Hospizbewegung engagiert. Zusammen mit Herbert Lindemann, ehemaliger Presbyter dieser Gemeinde, hat sie sich als Multiplikatorin ausbilden lassen.
»Die Erfahrungen, die ich während dieser Ausbildung gemacht habe, haben mich sehr berührt«, so Grita-Gundulah Voß. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit gehört neben manchem anderem dazu: «Man kann Sterbende nur begleiten, wenn man sich selbst mit dem Tod auch im Zusammenhang mit dem eigenen Leben beschäftigt hat.« Sehr wichtig sei es, die Botschaften, die von dem Sterbenden ausgehen, wahrnehmen zu können: »Man muss das eigene Ich sozusagen vor der Tür stehen lassen, um offen zu werden dafür, was der andere uns mitteilen will«, so die Theologin.
Inzwischen hat in Bad Oeynhausen bereits der dritte Grundkursus für ehrenamtliche Helfer stattgefunden. Inzwischen sind sie so weit, dass sie innerhalb eines Praktikums schwerkranke Menschen besuchen und begleiten können. Die Absolventinnen des Grundkurses werden nach der Praktikumsphase einen Aufbaukursus absolvieren, in dem das bisher Erarbeitete noch vertieft werden soll.
Der Hospizkreis besteht aus 25 bis 30 Mitgliedern. Wer in der ökumenischen Hospizgruppe, die beim Diakonischen Werk im Kirchenkreis Vlotho angesiedelt ist, mitmachen möchte, kann bei sich Herbert Lindemann, & & 0 57 31 / 5 27 81, oder Grita-Gundulah Voß, & 0 57 31 / 79 86 77 melden.

Artikel vom 03.12.2005