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Bürger wehren sich
gegen Preiserhöhung

Interessengruppe gegen Gasversorgung


Bad Oeynhausen (WB). Weil sie die Preiserhöhung der Gasversorgung Westfalica nicht einfach hinnehmen wollen, haben sich Bürger aus Bad Oeynhausen zusammengeschlossen, um sich dagegen zu wehren. Sie haben den Anwalt Stefan Ott beauftragt, der die Betroffenen vertreten soll. Sie wollen - ähnlich wie es Hamburger Bürger vom Energieversorger bei EO.N erwarteten - eine Offenlegung der Kalkulation.
Die Jahresendabrechnungen 2005 der Energieunternehmen liegen vor und es wird deutlich, welche Zusatzkosten durch die letzten Gaspreiserhöhungen von November 2004 und August 2005 auf Privathaushalte und Unternhemen zukommen. Weitere Preiserhöhungen der Gasversorgung wurde angekündigt. Marianne Renz zum Beispiel musste erst vor zwei Jahren aufgrund der neuen gesetzlichen Emissionsbestimmungen eine neue Heizungsanlage installieren, die bis zu 20 Prozent weniger Energie verbraucht. Trotz geringeren Verbrauchs seien ihre Kosten um etwa ein Drittel gestiegen. Jetzt will sie die Preiserhöhungen nicht mehr akzeptieren. »Ich werde die Preiserhöhung solange nicht zahlen, bis die Gaswerke ihre Kalkulation offengelegt haben«, sagte sie. Dass dieser Anspruch auf Offenlegung der Kalkulation besteht, wurde erst vor kurzem vom Landgericht Hamburg bestätigt.
Christa Wortmann, eine weitere Mitstreiterin, hatte sich zunächstan den Bürgermeiser gewandt und dort den Rat erhalten, sich in dieser Angelegenheit an einen Rechtsanwalt zu wenden. Gemeinsam mit dem Anwalt Stefan Ott wurde eine Interessengemeinschaft gegründet. Diese will als erstes am kommenden Donnerstag die Sitzung des Finanzausschusses im Rathaus I verfolgen. Dort steht die Gaspreiserhöhung auf der Tagesordnung des nicht-öffentlichen Teils. Christa Wortmann und Marianne Renz hoffen, dass viele Bürger kommen werden, damit der Tagesordnungspunkt öffentlich behandelt wird.
Am Donnerstag, 15. Dezember, beginnt dann um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Begegnungszentrum Druckerei. Rechtsanwalt Stefan Ott hält dort ein kurzes Referat über die rechtlichen Hintergründe der Verweigerung von Gaspreiserhöhungen und beantwortet auch Fragen. Alle interessierten Bürger sind zu dieser öffentlichen Veranstaltung willkommen.

Artikel vom 03.12.2005