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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer i.R. Fritz Schäffer, Bad Lippspringe


Der Predigttext für den 2. Sonntag im Advent steht im Buch des Propheten Jesaja Kapitel 63, 15-16. Kapitel 64, 1-3.
Am 1. Advent wurden wir erinnert an Jesu Kommen auf seinem Leidensweg beim Einzug in Jerusalem. Heute werden unsere Blicke nach vorne gerichtet auf das verheißene Kommen Jesu am Ende aller Tage. Unsere Besinnung soll dabei geleitet werden durch den oben angegebenen Jesajatext. Diese Wiederkunft Christi ist gekennzeichnet durch Gericht und Zusammenbruch. Unser Text ist ein Abschnitt aus einem Buß- und Bittgebet des alten Gottesvolkes.
»So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine herrliche Macht? Deine große, herrliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. Bist du doch unser Vater.« So betet das Volk in der Gefangenschaft in Babylon. Das Volk erkennt die rechte Quelle der Hilfe. Wir Älteren erinnern uns noch gut an unsere hoffnungslose Lage als deutsches Volk. Es hat damals eine Zeit des Nachdenkens begonnen. Wir erkannten unsere Schuld und empfanden manches als gerechte Strafe Gottes. Viele Menschen entdeckten wieder die Kirche und den Gottesdienst. Es war ein Stück Umkehr. Und Gott hat unsere Gebete erhört. Er schenkte uns die Kraft zu einem lebendigen Wiederaufbau. Wir leben im Augenblick auch in schwieriger Zeit. Lassen wir uns doch durch unseren Text zur Umkehr rufen, dass wir unsere Gedanken und Gebete wieder zu Gott hinwenden.
Denn was uns in unserem Text verheißen ist: die »Erlösung«. In unserem Wochenspruch werden wie gerufen: »Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.« (Lukas 21, 28)

Artikel vom 03.12.2005