Blickpunkt Bezirk: Verl II hofft auf einen »Tippe-Coup«
Kreis Gütersloh (mapu). Am Freitagnachmittag um 15 Uhr schob Siggi Meyer einen prall gefüllten Einkaufswagen durch die Gegend. Ob der Trainer des TuS Friedrichsdorf die Zutaten für einen Energie geladenen Coup beim VfR Wellensiek besorgt hat, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall will er den Bezirksliga-Tabellenführer in eine Stolperfalle der Marke »Tippe« hineintappen lassen.
Denn bei aller fehlenden Konstanz: Der unberechenbare TuS verfügt noch immer über die Qualität, an einem Sahnetag jeden noch so hohen Favoriten vom Parkett zu fegen. »Und gerade in Wellensiek haben wir immer recht gut ausgesehen«, frohlockt Meyer. Zudem kitzelt die Friedrichsdorfer eine ganz besondere Motivation: Am Sonntag tritt zum dritten Mal der Fall ein, dass »Tippe« gegen einen Spitzenreiter antreten muss. Nach der 1:3-Niederlage gegen Solbad Ravensberg und dem 1:1-Remis gegen SC Verl II wäre es jetzt an der Zeit für einen Sieg. »Und den streben wir auch an«, gibt sich Siggi Meyer trotz des Ausfalls von Marius Koch (Muskelfaserriss) angriffsfreudig: »Außerdem ist das unsere letzte Chance, noch einmal zum Führungstrio aufschließen zu können.« Ob der TuS sie nutzt? Dagegen hätte auch Raimund Bertels nichts einzuwenden. »Ich hoffe sogar darauf, dass Friedrichsdorf unserem Konkurrenten ein Bein stellen kann«, flirtet der Trainer des SC Verl II mit der verlockenden Aussicht, durch einen Auswärtserfolg beim Liganeuling Baris Spor Oelde den Rückstand auf die ein Match vorausgeeilten Wellensieker von vier auf einen Zähler zu reduzieren. »Wir müssen einfach zusehen, dass der Abstand in der Winterpause nicht zu groß geworden ist und sollten in den verbleibenden drei Spielen noch sieben bis neun Punkte holen«, erklärt Bertels. Er hätte auch sagen können »Über die Runden retten«. Denn an der Verler Poststraße sehnt man die spielfreie Weihnachtszeit förmlich herbei - wegen akut gewordener Verletzungssorgen. Mit Eugen Eirich und Sebastian Guist (beide Kreuzbandriss) sowie Daniel Akman (Achillessehnenriss) fallen gleich drei Stammspieler längerfristig aus. Angeschlagen ist Raimund Bertels derzeit übrigens auch selbst: »Ich bin im Moment krank geschrieben. Mir wurde am Dienstag ein Stabilisations-Nagel aus dem Bein entfernt, ist aber halb so wild.«
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