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Der Glaube fehlt

GWD in Wilhelmhaven: Optimismus sieht anders aus

Von Volker Krusche
Minden (WB). Ein Schlüsselspiel? »Für uns ist jede Partie ein Schlüsselspiel«, erklärt Richard Ratka, sieht die Chancen auf den dritten Saisonsieg seines Handball-Bundesligisten GWD Minden bei Tabellennachbar Wilhelmshavener HV angesichts der Personalprobleme aber als relativ gering an.

Während die Hausherren trotz des Fehlens von Kreisläufer Alan Rasmussen zuletzt vielversprechende Leistungen boten und angesichts eines Rückraums mit Bedzikowski, Behrends, Wiegert, Köhrmann und Fegter sowie guten Leuten auf den anderen Position (z.B. Liniger auf Außen) sicherlich in andere Tabellengefilde gehören, plagen sich die »Grün-Weißen« nach wie vor mit Verletzungen und wenig effektiven Trainingsverhältnissen herum. Zwar kehrte Ognjen Backovic nach drei Wochen Pause Anfang der Woche wieder ins Mannschaftstraining zurück, er ist aber der einzige aus dem GWD-Lazarett, dessen Einsatz am Jadebusen durchaus realistisch erscheint. Stephan Just konnte zwar wieder laufen, war bis gestern aber noch nicht wieder gemeinsam mit seinen Kollegen im Training. »Ich weiß nicht, wie schnell Apollo wieder zu seiner Leistung zurückfindet«, so Ratka. Dessen größtes Sorgenkind ist aber ein anderer. Es ist der Kopf der Mannschaft, Arne Niemeyer. Der Kapitän begann zwar am Donnerstag mit Lauftraining, »ich werde bei ihm aber auf gar keinen Fall noch einmal ein solches Risiko eingehen, wie gegen Großwall-stadt.« Dort hatte Niemeyer trotz des Bänderrisses im Fuß mitgewirkt, war aber völlig blass geblieben. Im Training hatten zudem auch Snorri Gudjonsson und Dimitri Kouzelev gefehlt, so dass an eine richtige Vorbereitung überhaupt nicht zu denken war. Kouzelev hatte mit Grippe das Bett gehütet, Gudjonsson war mit der isländischen Nationalmannschaft im Einsatz und erzielte dort in drei Länderspielen 25 Tore. So wird der GWD-Coach wohl auch in Wilhelmshaven wieder zum Improvisieren gezwungen sein. Und auch wenn die Nordfrost-Arena in den letzten Jahren stets ein gutes Pflaster für GWD war, so spürt man diesmal, dass so ein wenig der Glaube an einen neuerlichen Coup beim WHV fehlt . . .

Artikel vom 03.12.2005