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Fragebögen werden vor
Weihnachten verteilt

Zur Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule

Von Monika Schönfeld
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Schulpflegschaftsvorsitzende der katholischen Grundschule Stukenbrock, Mathias Mirwald, bereitet das Antragsverfahren zur Umwandlung der Bekenntnisgrundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule vor.

Das gab Mirwald in der Schulpflegschaftssitzung im Hotel Westhoff bekannt. Noch vor den Weihnachtsferien sollen die Kinder die Formulare erhalten. Pro Kind können die Eltern entscheiden, ob sie der Umwandlung der Grundschule zustimmen. Wenn 20 Prozent der Eltern »Ja« sagen, wird die Abstimmung eingeleitet. Dann müssen per geheimer Wahl zwei Drittel aller Eltern zustimmen, wenn es zur Umwandlung kommen soll.
Im Mai hatte die Schulpflegschaft zu einer Versammlung eingeladen, an der die damalige Schulrätin und jetzige NRW-Schulministerin Barbara Sommer teilgenommen hat. Mirwald und die Schulpflegschaft versprechen sich von der Umwandlung der Schule - mit mehr als 500 Schülern die größte Grundschule im Kreis Gütersloh -, dass die Stelle des Konrektors schneller besetzt werden kann, wenn der Bewerber nicht konfessionsgebunden sein muss. Die Stelle war drei Mal ausgeschrieben worden und ist trotzdem seit mehr als zwei Jahren vakant. Die Arbeit lastet auf Schulleiterin Christine Weiß und Kollegen, die für diese Arbeit aber nicht bezahlt werden. Die Schulpflegschaft hält die Bekenntnisgrundschule, die von der katholischen Kirche nicht finanziell unterstützt wird, für nicht mehr zeitgemäß.
Viele Eltern sprechen sich wie die Schulleiterin gegen die Umstellung des Schülerverkehrs aus. Die Stadt prüft, ob der Schülerverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr eingegliedert werden kann. Die Schulpflegschaft will abwarten, wie die Politik entscheidet. Bedingung für eine Umstellung sei, dass die Fahrzeiten an die Schulzeiten angepasst und die bisherigen Schulbushaltestellen angefahren werden. Viele Eltern schicken ihre Kinder nur deshalb zur Grundschule Stukenbrock, weil ihre Kinder mit dem Schulbus fahren können, der fast vor ihrer Haustür hält.
Kritisiert hat die Schulpflegschaft, dass alle Grundschulen der Stadt gleichmäßig vom Geld eines anonymen Spenders profitiert haben - ohne die Schülerzahl zu betrachten. Die Grundschule Stukenbrock als größte Grundschule habe einen maroden Schulhof, dessen Renovierung von der Stadt aus finanziellen Gründen erneut verschoben worden ist. Teils stehen die blanken Schrauben aus einem Klettergerüst - das sei gefährlich.
Unverständlich ist für einige Eltern, warum die Schule nicht den offenen Ganztagsbetrieb will. In der Randstunde werden viele Kinder betreut. Statt dessen profiliere sich die Pollhansschule, die Graut- hoffschule habe für nächstes Jahr die Absicht, den Ganztagsbetrieb anzubieten, während in Stukenbrock das Angebot für Kinder und Eltern fehle.

Artikel vom 03.12.2005