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Autofahrer müssen mit Behinderungen rechnen

Einkaufszentrum und Lärmschutzmauer: Baumaßnahmen an der L778 überschneiden sich

Vlotho (krü). Die Autofahrer müssen sich im kommenden Jahr auf Verkehrsbeeinträchtigungen und den einen oder anderen Stau einrichten. Ursache hierfür ist das zeitliche Zusammenfallen der beiden großen Baumaßnahmen am Rande der Innenstadt: die Errichtung des Einkaufszentrums und der Bau der Lärmschutzmauer.

Wie berichtet, hat das Land Nordrhein-Westfalen nach viermonatiger Haushaltssperre kurz vor dem Jahreswechsel 350 000 Euro Sondermittel für den Lärmschutz an der L 778 in Vlotho freigegeben. Mitte Dezember soll die Maßnahme ausgeschrieben, Anfang 2006 dann begonnen werden. Durch die zeitliche Verzögerung kommt es zur Überschneidung mit dem Bau des Einkaufszentrums an der Meyrastraße. Damit führe das Land eine Situation herbei, »die uns Bauchschmerzen macht«, sagte SPD-Fraktionschef Christian Dahm.
Die Lärmschutzmauer zwischen Meyrabrücke und Valdorfer Straße hätte 2004 und 2005 hergestellt werden können. Vlotho habe mit der Kanalverlegung Bachstraße die Voraussetzungen dafür geschaffen. »Nachdem nichts geschehen ist, stellt man uns jetzt vor vollendete Tatsachen. Die Art und Weise, wie das Land - egal unter welcher Regierung - mit uns umgeht, ist aufs Schärfste zu kritisieren.«
Christian Dahm erinnerte daran, dass ebenfalls im kommenden Jahr der Oelmühlenplatz an die Landesstraße angebunden werden soll und dass Vlotho Umleitungsstrecke für die Autobahn ist. Das erschwere die Situation zusätzlich, sagte Dahm.
Ziel ist nun, das Beste aus der Dualität der Ereignisse zu machen. Bürgermeister Bernd Stute: »Mit der Lärmschutzmaßnahme sollte erst begonnen werden, wenn die 3300 Lkw-Ladungen bzw. 80 000 Tonnen Bodenaushub vom Gelände des Einkaufszentrums komplett abtransportiert sind.« Um den Verkehrsfluss einigermaßen gewährleisten zu können, sollen ab Baubeginn Lärmschutzmauer beide Mehrzweckspuren der L 778 einbezogen und auf einen Ampelbetrieb verzichtet werden. Noch offen ist die Frage, ob die Polizei die Linksabbiegerspur abräumen lässt.
Einig waren sich am Donnerstagabend alle Ratsfraktionen: Die für Anfang August vorgesehene Eröffnung des Einkaufszentrums soll unter keinen Umständen durch problematische Verkehrsverhältnisse beeinträchtigt werden. »Gerade der Start ist wichtig«, betonte der FDP-Fraktionsvorsitzende Ulrich Ammon.

Artikel vom 03.12.2005