03.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Wort zum Sonntag

Von Waldemar Harder


Wenn in den europäischen Königshäusern ein Thronfolger erwartet wird, herrscht schon Wochen vorher helle Aufregung: Es gibt eine PR-Aktion ohnegleichen. Presse und Bevölkerung sind elektrisiert. Alles wartet auf die offizielle Nachricht, die Ankündigung einer Pressekonferenz. Und dann ist sie endlich da - die Nachricht des Jahres. Der Thronfolger ist geboren, sein Name wird bekannt gebeben. Mutter und Sohn sind wohlauf. Alles jubelt.
Das ist das Mindeste, was wir erwarten würden. Aber bei Jesus war das irgendwie anders. Spektakulär war es schon, aber in mancher Hinsicht richtig merkwürdig. Er wird in einem Stall geboren. Keiner bekommt es so richtig mit. Weder die Bevölkerung, noch die Presse, und auch nicht der Klerus. Nur ein paar Hirten auf dem Felde bei ihren Schafen. Aber dafür ein Megakonzert mit den Engeln aus der Höhe und tolle Lichteffekte. Etwas später kommen dann noch einige ausländische Würdenträger dazu. Aber das war es dann auch schon.
Die Öffentlichkeit damals hat ihn bewusst ausgeblendet, vergessen, für nicht wichtig erachtet. Es gab Wichtigeres für sie: Politik. Die Römer. Skandale. Die Menschen haben Gott einfach nicht mehr zugehört und nicht ernst genommen.
Heute ist dieser Fehler klar verstanden!? Jesus Christus ist als eine zentrale Figur der Weltgeschichte von vielen Menschen anerkannt. Viele halten ihn für ein großes Vorbild in ethischen Fragen. Weihnachten wird gefeiert.
Wirklich gelernt haben aus den Ereignissen vor gut 2000 Jahren aber nur wenige. Mit Gott kann und muss man rechnen. Er ist erfahrbare Realität - in weltpolitischen Fragen wie in den Herausforderungen unseres kleinen Alltags.
Und das nächste Großereignis Gottes steht vor der Tür: die Wiederkunft Jesu Christi. Und da gibt es kein Vertun. Gott hat es klar angekündigt. Hören wir zu? Nehmen wir ihn ernst? Sind wir darauf vorbereitet?
Aus diesem Grund will ich dazu Mut machen, an einem solch wunderschönen Fest, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen.
Die einzig würdige Reaktion ist, die der Hirten von Bethlehem. Sie gingen hin und sahen nach, ob es wirklich so stünde, wie es ihnen der Engel gesagt hatte, und als sie das bestätigt fanden, beteten sie Gott an!
Gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihr Waldemar Harder

Artikel vom 03.12.2005