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Stark für andere gemacht

Julius Meyer zu Theenhausen mit 90 Jahren gestorben


Werther-Theenhausen (SKü). Julius Meyer zu Theenhausen ist tot. Er starb gestern mittag im Alter von 90 Jahren im Kreise seiner Familie. Mit dem Landwirt aus Theenhausen ist ein Mann gestorben, der in seinem Dorf, in Werther, im Altkreis Halle und darüber hinaus tiefe Spuren hinterlassen hat.
In seinem bewegten Leben, das auch lange sechs Jahre als Soldat im Kriegs (zuletzt Major) umfasste, hat Julius Meyer zu Theenhausen insbesondere auch für andere Menschen viel bewegt und erreicht, ob als Politiker für die CDU oder als Interessenvertreter für die Landwirtschaft. So war er Vorsitzender des Minden-Ravensberg'schen Landwirtschaftlichen Hauptvereins und des Kreisverbandes Halle. Auch im Vorstand des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes wirkte er mit. »MzT« war Vorsitzender des CDU-Agrarausschusses Westfalen-Lippe und zeigte besonderes Engagement für die Veredelungsproduktion als Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Vieh und Fleisch Minden-Ravensberg-Lippe. Auch als Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Erzeugergemeinschaften und Kreislandwirt hat er viel für bäuerliche Familien geleistet. Die große ehrenamtliche Arbeit wurde u.a. mit der Schorlemmer-Plakette gewürdigt.
Viel und hart arbeiten war für Julius Meyer zu Theenhausen, der eine strenge Erziehung genossen hatte, eine Selbstverständlichkeit. Hinzu kam das Ehrenamt. Er habe die Leiter nach oben immer als Dienst- und nie als Karriereweg verstanden, wurde Julius Meyer zu Theenhausen noch anlässlich seines 90. Geburtstages am 27. Dezember 2004 gewürdigt.
»Anständig sein, anderen helfen«, das war die Maxime von »MzT« nicht nur, als er in der Nachkriegszeit die bestimmt nicht beliebte Aufgabe der Wohnungszuweisung für Flüchtlinge in Theenhausen übernahm. Die CDU wählte ihn schon 1949 zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden. Und obwohl er lange Jahre den Parteieintritt vor lauter ehrenamtlicher Arbeit glatt vergessen hatte, war »MzT« so hoch geschätzt, dass er sogar für eine Bundestagskandidatur im Gespräch war. Er lehnte aber ab, wollte in erster Linie immer Bauer sein.
Julius Meyer Theenhausen hinterlässt seine Frau Elli, zwei Kinder und drei Enkelkinder. Die Beerdigung wird im Laufe der nächsten Woche sein.

Artikel vom 03.12.2005