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Drei Monate
Alltag in den
USA erlebt

Nicola Krause aus Delphos zurück

Verl (fre). »Es war einfach fantastisch!« Wenn Nicola Krause von ihrem USA-Austausch erzählt, gerät sie ins Schwärmen. Drei Monate voller intensiver Erlebnisse in Gastfamilie und High School, mit neuen Freunden und Fastfood - die Zeit in Delphos wird sie so schnell nicht vergessen.

Gemeinsam mit Charlotte Hoffend, Cigdem Sag und Stefan Graf Arend aus Werther sowie Nils May, Tobias Sielemann, Sebastian Stuckmann und Simon Hermreck aus Verl nahm Nicola an einem Austauschprogramm mit Verls Partnerstadt in Ohio teil. Auf deutscher Seite wurde die Reise von Frithjof Meißner organisiert, auf amerikanischer Seite war Ginger Denman die Ansprechpartnerin der 16-Jährigen.
Die Idee, am Austausch teilzunehmen, war Nicola durch die Erzählungen ihrer Schwester Sonja gekommen, die vor zwei Jahren in den USA war. »Das hat mich angesteckt«, sagt sie. Die Gymnasiastin wohnte bei Familie Wells, mit der sie sich schnell angefreundet hatte, vor allem mit den Töchtern Morgan und Courtney, aber auch mit Vater Chris und Mutter Tracy sowie Hund Sam. »Die ersten drei Wochen waren noch schulfrei. Wir haben einfach nur relaxt, am Pool gesessen und viel geredet«, erzählt Nicola. Ausflüge führten zudem zum Titanic-Museum in Columbia, zum Lake Michigan und nach Chicago.
Dann musste sie aber doch zur High School, zur katholischen Privatschule »St. John's« - »inklusive Schuluniform aus viel zu kurzem Rock, Kniestrümpfen, weißem Hemd und Pullunder«. Einmal in der Woche gab es aber auch einen »Jeans Day« oder »Pyjama Day«, wo die »Senior-Schülerin« mal aus ihrer Uniform raus durfte. Geometrie, Biologie, Religion und Amerikanische Geschichte waren Lieblingsfächer von Nicola, die mit den Mitschülern täglich auch die Nationalhymne zelebrierte.
Beeindruckend sei das einwöchige »Church Festival« gewesen, aus dem sich die Privatschule teilweise finanziert, und bei dem soziale Projekte durchgeführt werden. Nicola beispielsweise kümmerte sich um Obdachlose und Asylanten. Immer freitags waren Footballspiele der High School-Mannschaft. In ihrer Freizeit genoss die Schülerin Reiten und Jazztanz und absolvierte erfolgreich einen Fünf-Kilometer-Lauf.
Die Gastfamilie der Verlerin legt Wert auf ein gemeinsames Abendbrot, bei dem - wie in Delphos üblich - gebetet wird. Einmal habe sie für ihre Gastfamilie ein deutsches Gericht gekocht, erzählt Nicola: »Mit Klößen, Bratäpfeln und Vanillesoße«.
Abends traf sie sich mit Freunden: »Alle waren sehr offen und haben mich toll in ihrer Runde aufgenommen. Da war echtes Interesse. Denn die meisten jungen Amerikaner wissen nur etwas von ihrem Land, aber weniger von auswärts.« Auffällig sei, dass die Amerikaner immer »in hurry« sind, in Hektik also, sogar die Schüler. Merkwürdig fand die junge Deutsche auch die vielen überdimensionierten Kühlschränke und Fernseher in fast jedem Raum der Häuser. Sie sei »richtig genervt« gewesen, »weil immer irgendwo der Fernseher lief«.
Viele Fotos und Geschenke hat Nicola Krause aus Delphos mitgebracht - ebenso wie typische Süßigkeiten und ein Erinnerungsbuch mit Bildern und lieben Grüßen von Mitschülern und Freundinnen. Darin findet sich auch ein Zeitungsartikel des »Delphos Herald« über die Austauschschülerin, die nach drei Monaten von ihren Freundinnen mit einem Donut-Essen verabschiedet wurde und jetzt viel zu erzählen weiß aus dem »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«.

Artikel vom 03.12.2005