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»Schalom« grüßen die 43. Bachtage

Programme liegen jetzt in Geschäften aus - Vorbestellungen sind möglich

Halle (kg). Mit Pauken und Trompeten, mit Musik aus vielen Kehlen - und mit der jüdischen Syngogalorgel kündigen sich die 43. Haller Bachtage vom 3. bis 12. Februar an. »Wege zum Schalom - vom Aufschrei zum Dank«: In vielen Geschäften, Banken, Apotheken, Schulen, kirchlichen und städtischen Einrichtungen sind die Info-Karten mit dem Bestellabschnitt zu finden.

Im Chorkonzert I am Freitag, 3. Februar, stehen Friedenswerke, Psalmen und Lobtexte, von Bach bis in die Neuzeit auf dem Programm, das Sänger und Sängerinnen der Johanniskantorei und das Ensemble aperto in der Johanniskirche gestalten. Zum zweiten Mal gibt es am Eröffnungstag der Bachtage das Wandelkonzert. Bei dieser »Haller Bach-Nacht« geht es um die »Kunst der Fuge« mit dem Organisten Martin Lücker aus Frankfurt sowie um einige Streiflichter zu Halle und seiner jüdischen Geschichte.
Vier Veranstaltungen beschäftigen sich speziell mit Musik jüdischen Ursprungs. »Geachtet und geächtet - die Orgel in der Synagoge« ist am Samstag, 4. Februar, Thema eines musikalischen Vortrags mit Prof. Andor Izsák, Direktor de Europäischen Zentrums für Jüdische Musik Hannover. Synagogale Chormusik steht auch bei der Soirée am Sonntag, 5. Februar, mit dem Synagogalchor Hamburg an. Am Dienstag, 7. Februar, sind beim Rezitationsabend mit der Bielefelder Schauspielerin Therese Berger und dem Nomos-Quartett im Storck-Treffpunkt drei Streichquartette (Bach, Schostakowitsch, Beethoven) zu hören. Sie werden nebeneinander gestellt mit Texten jüdischer Autoren aus der Zeit der Verfolgung. Musikerschicksale aus dem Dritten Reich stehen beim Nachtkonzert am Donnerstag, 9. Februar, im Mittelpunkt: »Verzweiflung und künstlerischer Aufbruch im Ghetto«.
Im Festgottesdienst am Sonntag, 5. Februar, predigt der Tübinger Professor für Systematische Theologie, Eberhard Jüngel. »Fragile«: Ein Ensemble in der Tradition der »Comedian Harmonists«, die Singphoniker, lässt am Montag, 6. Februar, vokale Schätze der christlichen Westkirchen der Barockzeit lebendig werden.
Lob und Dank kommen beim Orchesterkonzert am Mittwoch, 8. Februar, in der Aula des Kreisgymnasiums im Werk des Thomaskantors Bach zum Ausdruck. Umrankt werden die Bach-Werke von spielfreudiger Musik seines Zeitgenossen Antonio Vivaldi. Das Kinderkonzert am Donnerstag, 9. Februar, entführt ins 17. Jahrhundert und erzählt mit dem »duo pianoworte« die Geschichte der »verzauberten Juwelen«.
Das große Chorkonzert II lobt den großen Schöpfergott: Das »Sanctus« aus Bachs h-moll-Messe und der »Lobgesang« von Mendelssohn-Bartholdy erklingen am Samstag, 11. Februar in der Haller Johanniskirche. Und übrigens auch noch einmal am Sonntag, 12. Februar, in der Altstädter Nicolaikirche, wo weitere 500 Plätze zur Verfügung stehen.
Das große Thema der Bachtage rückt eine Veranstaltung im Vorfeld besonders ins Licht. »Verborgene Schätze« lautet der Titel eines Spaziergangs über den jüdischen Friedhofs in Halle mit Tobias Jona Simon von der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld Sonntag, 15. Januar. Drei Gottesdienste führen ebenfalls zum Thema hin. Um »Die Traumwelten des Marc Chagall« dreht sich die Kinder-Eltern-Werkstatt am 28. Januar.

Artikel vom 03.12.2005