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Drei Hochkaräter in zehn Minuten

Landesliga: SV Höxter unterliegt in Oestinghausen mit 0:2-Toren

Von Jürgen Drüke
Oestinghausen (WB). Drei hundertprozentige Chancen nicht genutz. Zwischen der 80. und 90. Minute spielte sich der SV Höxter diese gestern in Oestinghausen heraus, doch Kapital konnten die Gäste daraus nicht schlagen. So hätten die Kreisstädter nach 0:2-Rückstand noch für die Wende sorgen können. Vor dem gegnerischen Tor versagten aber wie so oft in den 13 Partien vorher wieder einmal die Nerven. 0:2 nach 90 Minuten. Das war bitter. Der Druck im Abstiegskampf wächst.

Im Winter 2005 sind die Rot-Weißen mehr denn je abstiegsgefährdet. Zwar ist der Abstand von acht Punkten auf das rettende Ufer nicht größer geworden, doch mit dem SV Geseke konnte immerhin eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller die Zähler einfahren: 2:1 gewannen die Geseker in Mühlhausen. Damit verbleibt der SVG zwar auf dem drittletzten Abstiegsplatz, hat nun aber auch schon sieben Punkte mehr als der Vorletzte SV Höxter auf seinem Konto. So haben sich die Rot-Weißen damit etwas mehr der Bezirksliga genähert. »Von Strafraum zu Strafraum spielt die Mannschaft gut, nur vor dem Kasten des Gegners klappt es nicht«, stellte SVH-Übungsleiter Thomas Viehhöfer ernüchtert fest und betonte noch einmal, was längst bekannt ist: »Uns fehlt ein Knipser.«
Denn was der ehrgeizige Coach in den letzten zehn Minuten an Unvermögen seiner Offensivkräfte registrierte, ging schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut: Lukas Hetmaniok versemmelte die Gelegenheit zum 1:2-Anschlusstreffer (81. Minute) aus bester Schussposition. Dann war der für Daniel Vogt in der 65. Minute eingewechselte Husein Ahmad an der Reihe. Eigentlich hätte der Youngster den Ball aus zwei Metern Entfernung nur noch über die Torlinie drücken brauchen, doch Ahmad scheiterte kläglich (85.). Selbst Routinier Uli Kockmann versäumte in der 87. Minute in bester Position das 1:2. Der gegnerische Kasten, die vergebenen Torchancen und der SV Höxter. Irgendwie gehören diese drei Dinge zusammen.
Verloren hat die stark abstiegsgefährdete Mannschaft aus Höxter die Begegnung aber nicht nur wegen der drei vergebenen Möglichkeiten. Im ersten Durchgang fanden die Gäste so gut wie nicht statt. Oestinghausen spielte nach Belieben und Herzenslust. 240 Sekunden waren absolviert, als sich die SVH-Hintermannschaft nach einer Standardsituation nicht im Bilde zeigte und der bis dato Tabellensechste sich für diese Unzulänglichkeit mit dem 1:0 bedankte. Trotzdem wäre den Höxteranern 17 Minuten später mit der ersten gelungenen Angriffsaktion fast noch der Ausgleich gelungen: Michael Pietrzyk war mit dem Kopf wuchtig zur Stelle, doch der Ball »klatschte« nur ans Lattenkreuz. 60 Sekunden später war dann für Mittelfeldspieler Pietrzyk Schluss, musste er doch mit einer blutenden Wunde am Kopf das Spielfeld verlassen. Pietrzyk wurde ins Oestinghausener Krankenhaus gebracht, wo die Wunde genäht wurde. Routinier »Pek« Kieszniewski kam in der 22. Minute für den Verletzten. Der SVH hatte sich kaum von dem Schock der Verletzung ihres Leistungsträgers erholt, als den Gastgebern in der 25. Minute das 2:0 gelang. Das war dann auch bereits der Endstand in dieser Partie.
Im zweiten Abschnitt rettete der junge SVH-Keeper Julian Pecher zweimal glänzend nach Kontern der Oestinghausener. Höxter bestimmte das Geschehen. Tore sollten nicht mehr gelingen. Die Abschlussschwäche ist eklatant. So wird sich diese Mannschaft nicht vor der Bezirksliga retten können.
SV Höxter: Pecher -ÊStaniek, Luchte, Gröne, Zeisberg, Vogt (65. Ahmad), Pietrzyk (22. Kieszniewski), Budalic (75. C. Klein), Kockmann, Kücücker, Hetmaniok.

Artikel vom 05.12.2005