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Tückische neue Kunstrasen

SCV: In Ahlen aufs Auslaufmodell- und das ist gut so

Verl (mapu). Natürliches Laufgefühl, gelenkschonende Federung, erstklassige Spieleigenschaften: Alle schwärmen von den Kunstrasenplätzen der neuesten Generation. Doch das moderne Synthetik-Grün hat auch seine Tücken, wie jetzt der Fußball-Oberligist SC Verl erfahren muss.

Normalerweise bittet LR Ahlen II auf dem Kunstrasen-Nebenplatz im »Werse-Stadion« zum Tanz. Doch die Sonntagspartie gegen Verl wurde kurzerhand in die »Südenkampfbahn« (Zum Ritterbach 84a) verlegt. Dort erwartet den heimischen Viertliga-Spitzenreiter dann ein Geläuf eher historischer Prägung. »Das war damals einer der ersten Kunstrasen überhaupt«, erinnert sich SCV-Geschäftsstellenleiter Manfred Niehaus an die Geburtsstunde der Spielstätte von Blau-Weiß Ahlen. »Aber es ist überhaupt nicht schlimm, dass wir auf diesem Untergrund und nicht auf dem ganz neuen Ahlener Platz antreten müssen. Das hat gute Gründe.«
Denn die Hightech-Spielfelder weisen bei all ihren Vorzügen eine ziemlich empfindliche Schwachstelle auf: »Man darf sie im Winter nicht vom Schnee räumen. Man kann das wohl machen, aber damit zerstört man sofort das tolle Spielgefühl«, erklärt Niehaus. Das Problem: Werden die Plätze - wie gewohnt - abgezogen, wandert auch das Gummi-Granulat mit vom Feld. Die schwarzen Bröckchen, die dem Platz den weichen Charakter verleihen, liegen dann nutzlos in der Regenrinne.
LR Ahlen hat mit der Verlegung also eine Sicherheitsvorkehrung getroffen, um »räumungsbereit« zu sein, falls am Sonntag tatsächlich ein weiterer Wintereinbruch eintritt. Der Weg für den SC Verl ist also frei - die Tabellenführung kann verteidigt werden.

Artikel vom 03.12.2005