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»Freiformen« in
der MARTa-Kapelle

Herforder Sascha Ventker zeigt eine Rauminstallation


Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Herford (HK). Die MARTa-Kapelle ist frei und offen für alle Kunstformen - und öffnet sich jetzt den »Freiformen« des Herforders Sascha Ventker (30). Ventker, der eine Berufsausbildung zum Tischler absolvierte und an der Fachhochschule Detmold Innenarchitektur studiert, zeigt in dem Gebäude an der Ecke Radewiger Straße/Löhrstraße noch bis zum 4. Januar 2006 eine Rauminstallation - speziell konzipiert für den kleinen Raum der MARTa-Kapelle.
Das Besondere der »Freiformen«, wie Ventker sein Werk nennt, ist die Verbindung, die Raum, Möbel und Licht eingehen. So erscheinen Möbel nicht als eine Art - wenn man so will - klassischer Gebrauchsgegenstand, sondern als Form, die aus dem Raum kommt und in den Raum zu wachsen scheint. Um diesen Effekt zu erreichen, laufen lange Pappstreifen (als Holzersatz) strahlenförmig am Boden, an den Wänden und an der Decke entlang, nehmen die Gestalt einer Liege, eines Tisches, eines Stuhles und eines Regales an. »Die nur abstrakt angedeuteten Formen überkreuzen sich im Raum und lassen gleichzeitig Gestalt und Zwischenräume sichtbar werden«, erklärt der Künstler. Wer die Formen entdecken will, der muss - und das ist gewollt - schon genau hinschauen, um des Künstlers Werk zu erforschen. Für einen weiteren interessanten Blickfang sorgt das farbige, warme Licht, das an den Punkten, an denen sich Streifen und Raumecken »treffen«, als indirekte Beleuchtung verwendet wird. MARTa-Kuratorin Veronique Souben: »Mit einem einfachen Konzept wird die Kapelle mit Leben gefüllt, ist viel Bewegung spürbar.«
Die MARTa-Kapelle in Herford dient als experimentelles Schaufenster für Kunst und Design: Hier kann man Kreativität quasi im Vorübergehen spüren - oder einfach nur den Kopf schütteln, wenn man mit dieser Art von Kunst nichts anzufangen weiß...

Artikel vom 03.12.2005