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Evcimen in der Nachspielzeit

Landesliga-Krimi: 4:3 -ÊSteinhagen kämpft Primus Wiedenbrück nieder

Von Stephan Arend (Text und Fotos)
Steinhagen (WB). Die Stimme war heiser, kaum noch zu hören. Dafür glänzten die Augen von Stefan Studtrucker umso mehr. »Ein geiles Spiel. Da war alles drin.« Besser als der Spvg.-Coach konnte man den 4:3-Triumph der Steinhagener Landesliga-Fußballer gegen Spitzenreiter SC Wiedenbrück nicht auf den Punkt bringen.

Manndecker André Huber spurtete noch in der 88. Minute beim Stande von 3:3 in den gegnerischen Strafraum. Der letzte Beweis: Steinhagens Spieler zerrissen sich in einer Partie, die sie mit aller Macht gewinnen wollten.
Nach einer verhaltenen ersten Halbzeit des Spitzenreiters, der die vergangenen sechs Partien gewonnen hatte, entwickelte sich in der letzten halbe Stunde ein dramatischer Schlagabtausch. Jubel und Enttäuschung wechselten beinahe im Minutentakt. Bis dato einfallslose Wiedenbrücker ließen ihre Klasse aufblitzen, schienen die Partie in nur drei Minuten gekippt zu haben. Doch Steinhagens Spieler ließen nie die Köpfe hängen, marschierten beherzt bis zur 90. Minute nach vorne. Die Belohnung war Evcimens Treffer in der Nachspielzeit. Einen so lauten Jubelschrei hat man am Cronsbach schon seit Jahren nicht mehr gehört. Das Schlusswort hatte ein stolzer Stefan Studtrucker: »In dieser Liga ist alles möglich. Heute hat man gesehen, dass wir zu den besten Teams gehören.
Spvg. Steinhagen: Hunke - Taner - Huber, Kapelski - Ballay (88. Köhler), Nagel (78. Eisinger), Schwenke, Hofbüker, Bas - Evcimen, Vega (64. Breucker).
SC Wiedenbrück: Liemke, Droll, John, Fahrenwald, Kretschmer, Zlocki, Ciflik (61. Kaplan), Monert, Zuraski, Powroslo, Keilbach (79. Simov).
Das Torfestival
1:0 (36.) Tolga Evcimen, der nach einem Wiedenbrücker Missverständnis auf und davon läuft und den Ball ins Eck spitzelt.
1:1 (64.) Eugen Keilbach. Steinhagener Ballverlust im Mittelfeld, ein Steilpass, der Torschütze ist schneller als André Huber und Simon Nagel und überwindet auch Harald Hunke im Spvg.-Gehäuse.
1:2 (67.) Eugen Keilbach. Verwirrung im Strafraum. Huber rettet auf der Linie, Hunke pariert, doch im dritten Versuch zappelt der Ball im Netz.
2:2 (71.) Pascal Hofbüker, dessen »Schüsschen« aus 15 Metern unhaltbar abgefälscht wird.
2:3 (73.) Murat Kaplan, der nach einen Ballverlust des ansonsten guten Sören Kapelski Torwart Hunke ausspielt und den Ball ins leere Tor schiebt.
3:3 (81.) Jan-Sören Breucker per Abstauber. Wiedenbrücks Keeper Liemke lässt zuvor einen Schrägschuss von Schwenke abklatschen.
4:3 (90.) Tolga Evcimen. Klasse-Antritt von Kalli Hofbüker, überlegter Rückpass auf Evcimen, der den Ball aus acht Metern ins Tor und die Spvg. in den Fußball-Himmel schießt.

Artikel vom 05.12.2005