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»Unverdrossener Arbeiter«

Goldener Meisterbrief für Gehrdener Bäckermeister

Von Winfried Vogt
Gehrden (WB). »Er war ein Mitarbeiter, den man selten findet, ein freudiger, zäher und unverdrossene Arbeiter.« Dieses Zitat aus einem Arbeitszeugnis beschreibt die beruflichen Qualifikationen von August Pape, der jetzt den Goldenen Meisterbrief bekommen hat.

Im feierlichen Ambiente des Gasthofs Rogge erhielt der 72-jährige Bäckermeister die hohe Bestätigung seines handwerklichen Könnens. Am 1. April 1955 hatte der Jubilar den elterlichen Betrieb übernommen und am 1. Dezember des gleichen Jahres vor der Handwerkskammer Bielefeld die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt. »Die Beste der Gaben, die je man erschaut, der Herrgott, den Bäckern hat anvertraut - im Brot alle Menschen sich gleichen, es kommt zu den Armen, es kommt zu den Reichen - ihr Völker der Erde, dies sein ein Gebot, bewahret den Frieden, ehret das Handwerk und achtet das Brot«.
Diese Gedanken, vorgetragen vom Bäckerstammtisch, haben August Pape bei seinem Bäckerberuf immer begleitet und wohl auch beruflich geformt. »Mit Liebe und Freude zum Bäckerhandwerk habe ich meinem Beruf ausgeübt«, bekannte August Pape freimütig. Dabei konnte er sich in all den Jahren der Unterstützung seiner Familienangehörigen immer gewiss sein.
Im elterlichen Betrieb seines Vaters Johannes Pape wurde er zum Bäckergesellen ausgebildet. Bevor er den elterlichen Betrieb im Jahre 1955 übernahm, verdiente sich August Pape seine beruflichen Sporen zuhause sowie in Bäckereien und Konditoreien in Düsseldorf. August Pape, der von 1981 bis 1987 Mitglied des Vorstandes der Bäckerinnung Warburg war, übergab den Betrieb im Juli 1991 an seinen Sohn Reinhard, der die Bäckerei somit in dritter Generation weiterführt.
Klaus Feldhaus, Obermeister der Bäckerinnung Höxter-Warburg, der den Jubilar schon seit 25 Jahren persönlich kennt, ließ zu Beginn der Feierstunde berufsprägende Daten des Jubilars Revue passieren und überreichte schließlich im Kreise der Großfamilie Pape den Goldenen Meisterbrief. Zugegen war auch der Ehrenobermeister Klaus Behrens.
Noch heute wird die helfende Hand von August Pape im Betrieb des Sohnes dankend angenommen. »Ich muss doch sehen, was mit unserem Betrieb geschieht«, macht der begeisterte Wanderer und Doppelkopfspieler deutlich, dass ihn das Bäckerhandwerk, auch mit Blick auf den Betrieb seines Sohnes, noch nicht los lässt.

Artikel vom 03.12.2005