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Planer wollen Spielraum
beim Lärmschutz nutzen

A 33: Was ist aus Erörterungs-Ergebnissen geworden?

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Drei Monate sind vergangen, seit die Pläne für die A 33 in der Aula umfangreich erörtert wurden. Eine Reihe von Wünschen, Anregungen und Kritikpunkten haben die Steinhagener den Planern mit auf den Weg gegeben. Was ist daraus geworden? Das WESTFALEN-BLATT hakte beim Landesbetrieb Straßen nach und erfuhr unter anderem: Beim Lärmschutz geht noch etwas.
Erläuterten die Veränderungen: (v.l.) Hans-Herbert Oldemeyer, Ulrich Windhager und Wolfgang Foth. Foto: A. Bluhm-Weinhold
Die Optimierung des Lärmschutzes, das war und bleibt eine zentrale Forderung: »Doch über das gesetzliche Maß hinausgehen, können wir nach wie vor nicht. Wir haben aber geprüft, ob nicht tatsächlich irgendwo noch Spielraum ist«, erklärte Chefplaner Ulrich Windhager im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Und das ist er in der Tat: »Wir haben Vorschläge erarbeitet, die wir dem Bund unterbreiten werden. Die Entscheidung liegt wegen der Finanzierung dort«, so Windhager. Der Landesbetrieb nimmt die Anregung auf, die Kreis und Gemeinde bei der Erörterung gemacht hatten: Drei Siedlungen im Außenbereich werden nicht mehr als Einzel- und Streubebauung angesehen, sondern als geschlossene Wohngebiete - damit gelten dann eben auch die deutlich geringeren Schall-Grenzwerte für Wohngebiete und damit müssen die Lärmschutzwälle und -wände entsprechend ausgerichtet werden. Oder erst einmal geschaffen werden wie Richtung Amshausen, wo man nun die Häuser am Upheider Weg und Feldweg zur Siedlung zusammenfasst. Ein zweiter Bereich ist die Niehaussiedlung (Luisenstraße), wo die Planer eine Erhöhung des vorgesehenen Walls um einen Meter vorschlagen. Und - drittens - auch an der Kurze Straße (Bielefelder Straße) geht man nun von einer Siedlung aus und stockt die Lärmschutzwand auf.
Auch beim Schutz des Wasserschutzgebietes Patthorst arbeiten die Planer derzeit eine Forderung der Gemeinde in die Pläne ein. Im Hydrogeologischen Gutachten von 2002, das bekanntermaßen schon zu der berühmten »Gradienten-Absenkung« geführt hatte, wird die Erweiterung des Schutzgebietes empfohlen. Und damit sind am Bauwerk Autobahn vor allem abdichtungstechnische Nachbesserungen vorzunehmen.
»Insgesamt sind die Auswirkungen der Änderungen auf unsere Pläne relativ gering«, sagt Planer Hans-Herbert Oldemeyer. Einige kleinere gibt es noch - etwa den Wegfall einer harfenförmigen Überführung an der Luisenstraße (zu eng für landwirtschaftliche Maschinen) zugunsten einer Wege-verbindung zur Überführung Lange Straße.
In Aussicht gestellt wird zudem das Bodenordnungsverfahren, das die Landwirte massiv gefordert hatten. Ulrich Windhager: Es mache ja auch Sinn, die aufgekauften Flächen nach einem schlüssigen Konzept zu ordnen, um nicht beste landwirtschaftliche Böden für Ausgleichsflächen nutzen zu müssen. Bisher aber gab es da Restriktionen durch das Ministerium.

Artikel vom 03.12.2005